Sunrise-Präsident hat «Plan B» für Huawei

Skepsis wird schwinden

Kurer denkt ausserdem, dass die Skepsis der Sunrise-Aktionäre gegen die Übernahme von UPC schwinden wird. Insbesondere der Ankeraktionär Freenet, der rund 25 Prozent der Sunrise-Titel besitzt, will sich nicht an der Kapitalerhöhung beteiligen. «Freenet hat jedoch nicht gesagt, dass sie sich gegen eine Transaktion stemmen wird», betonte Kurer in einem Interview mit der «NZZ».
Freenet hätte laut Kurer lieber eine Fusion statt eine Übernahme gesehen. «Das war aber nicht machbar.» Der Sunrise-Präsident gibt sich zuversichtlich, dass Sunrise im Laufe der Zeit auch die Unterstützung von Freenet erhalten wird. Denn der Grossaktionär anerkenne die betriebswirtschaftliche Logik hinter der UPC-Übernahme.
Er sei daher zuversichtlich, dass die Aktionäre an einer ausserordentlichen Generalversammlung dem Deal zustimmen werden. Erst muss aber noch die Weko grünes Licht für die Transaktion geben.
Sunrise sei optimistisch, dass die Wettbewerbshüter «die Sache ohne Auflagen durchwinken werden», so Kurer. Das Unternehmen habe eine Genehmigung der Übernahme ohne Auflagen beantragt. «Wir sind überzeugt, dass die Übernahme im Einklang mit dem Wettbewerbsrecht ist.»

Kalkuliertes Risiko

Mit 6,3 Milliarden Franken ist der Kaufpreis für UPC fast doppelt so hoch wie die Börsenkapitalisierung von Sunrise. «Es ist eine grosse Übernahme. Und wir haben Respekt», räumt Kurer ein. Aber Sunrise übernehme mit UPC nicht ein spekulatives Unternehmen. «Wir gehen ein kalkuliertes Risiko ein», sagte Kurer. Jegliches finanzielle Risiko könne aber nicht ausgeschlossen werden.
Denn das Geschäft von UPC basiere auf Abonnementen. Daher könnten der Cashflow und der Umsatz gut prognostiziert werden. Und UPC habe einen klaren Plan für den Turnaround. «Wir haben klare Anzeichen, dass dieser Plan greift», sagte der Sunrise-Präsident. «Wir erwarten, dass wir den Cashflow mindestens verdoppeln werden.»
Und Sunrise sei fest entschlossen, an seiner progressiven Dividendenpolitik festzuhalten. Das Unternehmen werde die Dividende selbst dann halten, wenn der Investitionsbedarf für einmal aus den eigenen Mitteln finanziert werden müsse und nicht aus den laufenden Einnahmen.



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