Meta Work
10.08.2022, 06:13 Uhr
Das Metaverse als New-Work-Treiber
Bei Metaverse denkt man oft nur an futuristisches Entertainment. Doch hat die neue VR-/AR-Technologie auch grosses Potenzial, die Arbeitswelt zu verändern. Die Anfänge sind schon zu sehen.
Mit der Umbenennung von Facebook in Meta ist der Begriff «Metaverse» ins öffentliche Bewusstsein gerückt und in vielen Konzernen sitzt das Geld locker für enorme Investitionen. Auch auf die Arbeit der Zukunft könnten drastische Veränderungen zukommen – kommt nach New Work jetzt Meta Work?
Das Metaversum stellt ein ungeahntes Mass an sozialer Vernetzung, Mobilität und Zusammenarbeit in einer Welt des virtuellen Arbeitens in Aussicht. Es könnte die Arbeit in vielerlei Hinsicht transformieren: immersive Formen der Collaboration, digitale, KI-gestützte Mitarbeiter, schnelleres Lernen und Trainieren per Virtualisierung und Gamification und letztich eine Metaversum-Wirtschaft mit völlig neuen Unternehmen und Arbeitsaufgaben.
Das virtuelle Büro muss nicht zwingend in den Betonschluchten einer Stadt beheimatet sein. Virtuell ist alles möglich: ein Strand, ein einsames Stück Land, ferne Welten. Die Kollegen beschränken sich im Metaversum nicht unbedingt auf Avatare oder gar Hologramme realer Mitarbeiter. Denkbar sind auch digitale Kollegen, KI-gesteuerte Bots. Das Metaverse befindet sich zwar bestenfalls in den Kinderschuhen, aber es eröffnet Unternehmen einen neuen Weg, das empfindliche Gleichgewicht in der Hybrid- und Fernarbeit wiederherzustellen: Interaktivität und Spass des teambasierten Arbeitens und Lernens wiederzuerlangen und gleichzeitig die Flexibilität und Bequemlichkeit des Homeoffice zu erhalten.
Versuch einer Definition
Thomas Golatta, Managing Director des Digitalisierungsspezialisten Macaw, definiert Metaverse so: «Der Begriff beschreibt die Vision eines dezentral organisierten 3D-Interaktionsraums. Dieses Konzept bietet einige grundlegende Eigenschaften einer real existierenden Gesellschaft, etwa Interaktion mit Menschen, die sich mittels ihrer Avatare bewegen, Transaktionen, eine eigene Währung und privates Eigentum. Es handelt sich nicht um eine einzelne Technologie oder einen einzelnen Anbieter, vielmehr ist es die Idee eines digitalen Zusammenkommens von Menschen.»
Neben der VR- und AR-Hardware spielen Technologien wie 5G, KI, das Internet of Everything und Tools für die digitale Zusammenarbeit eine grosse Rolle. In den gängigen Videokonferenzen mit Kamera fehlt der räumliche Eindruck und das Gefühl, sich gemeinsam an einem Ort zu treffen. In der Virtual Reality ist das anders: Hier können sich Menschen von jedem Punkt der Welt an einem gemeinsamen Ort versammeln. Während man in einer klassischen Videokonferenz an die Perspektive eines Einzelnen gebunden ist und die unmittelbare Interaktion fehlt, bewegt sich bei einem VR-Meeting jeder eigenständig in einem virtuellen Raum und interagiert mit virtuellen Objekten. Mit Virtual Reality wird der Arbeitsplatz zum Konferenzraum, zum Planungsbüro oder zur Fabrikhalle. Das bietet grosses Potenzial für die Kommunikation in Projekten: Die Beteiligten können sich virtuell in der Fabrik treffen oder direkt neben dem Bauteil, das gerade geplant wird.
Autor(in)
Andreas
Dumont