Zürich im Security-Taumel

Zum neunten Mal bereits ging an der ETH Zürich das "Symposium on Privacy and Security" über die Bühne. Die zweitägige Veranstaltung beschäftigte sich nicht nur mit dem, was technisch machbar ist in Sachen IT-Security, sondern liess generelle Debatten bis hin zu ethischen Fragestellungen zu, welche theoretisch möglichen Sicherheits- und Kontrollinstrumente in der Praxis akzeptabel sind. "Alles unter Kontrolle?" lautete die übergreifende Frage, bei der klar wurde, dass sich IT-Security nicht aus der Verflechtung mit den übrigen Sicherheitsmassnahmen in Unternehmen loslösen lässt. So erörterte der deutsche Datenschützer Johann Bizer, ob es überhaupt noch eine Privatsphäre am Arbeitsplatz gebe angesichts Überwachung von Internetnutzung und Mailverkehr, Spyware, biometrischer Identifikation, Videoüberwachung, elektronischer Schliessanlagen oder gar Drogenscreening. Hier müssen die rechtlichen Grundlagen und eine transparente Unternehmenskultur helfen, den Datenschutz zu gewährleisten.

Am gestrigen Donnerstag veranstaltete die Branchenforscherin IDC ihre dritte "Security Conference", die vor allem die CIOs (Chief Information Officer) grösserer Anwenderunternehmen ansprechen sollte. Welche ganzheitlichen Strategien IT-Systeme schützen können, das war die Kernfrage der Veranstaltung. Berücksichtigt wurden viele Facetten des Security-Spektrums, angefangen von Identitätsmanagement, Schutz gegen Zerstörung, Veränderung oder Diebstahl von Daten über Massnahmen gegen Vandalismus und Wirtschaftskriminalität bis hin zu Cyberangriffen, Internet- und Mail-Bedrohungen.

Ebenfalls am Donnerstag hielt das Zisc (Zurich Information Security Center) der ETH Zürich einen Workshop zum Thema "IT-Security Risk Management" ab. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie sich beim Risikomanagement eine vernünftige Balance zwischen Technik und Wirtschaftlichkeit finden lässt.