14.09.2007, 09:42 Uhr

Appenzeller als Vorreiter

Das Sportnetzwerk «Appenzellerland Sport» plagte ein Problem, das viele KMU kennen: Die ISDN-basierte Kommunikationsinfrastruktur stiess infolge steten Wachstums des Unternehmens an ihre Grenzen. Mit «Unified Communication» wurden die Engpässe überwunden.
Peter Schläpfer, Geschäftsführer von Appenzellerland Sport: Mit Unified Communication bezahlen wir nur jene Dienste, die wir auch tatsächlich beziehen.»
Wer zum rechten Zeitpunkt den richtigen Partner findet, löst auch in der Informatik Probleme einfacher. Das zeigt das Beispiel der «Appenzellerland Sport» in Teufen. Deren Telefonanlage stiess, aufgrund des permanenten Wachstums des Unternehmens, an ihre Grenzen. Insbesondere die ISDN-Anbindung erwies sich als Nadelöhr der Kommunikation. Eine Situation, die viele KMU betrifft.
«Weder der bisherige ISDN-Anschluss, noch die alte Telefonanlage genügten unseren kontinuierlich steigenden Anforderungen», erklärt Peter Schläpfer, Geschäftsführer von Appenzellerland Sport. Für ihn war klar: Um den Engpass aufzulösen und die jederzeitige Erreichbarkeit zu garantieren, musste eine neue, leistungsstarke Kommunikations-Infrastruktur implementiert werden.

Zufall trifft Komplexität

Dabei kam Schläpfer Kollege Zufall zu Hilfe. Denn just zu dem Zeitpunkt, als sich Schläpfer an seinen aktuellen Provider, Swisscom, wandte, war diese auf der Suche nach geeigneten «Pilot»-KMU, mit denen sie ihr neues IT-Angebot für den KMU-Sektor «Unified Communication» (UC) im täglichen Praxiseinsatz testen konnte.

Wagnis und Reiz des Testers

Swisscom suchte ein Unternehmen für die Pilotphase vor der Markteinführung, und Appenzellerland Sport erwies sich mit seinen hohen Ansprüchen an die Kommunikation als exemplarisches KMU und war bereit, das Wagnis der «Early Adaptation» einzugehen. Dabei bildete die komplexe Struktur des Ostschweizer Sportnetzwerkes mit seinen vielen Aussenstellen eine Knacknuss, bei der sich UC bewähren konnte.
Schläpfer fiel der Entscheid für den neuen UC-Service vergleichsweise leicht. Peter Schläpfer: «Bei UC entfielen die für Neuanlagen dieser Grösse sonst üblichen Anfangsinvestitionen von mehreren Zehntausend Franken. Zwar bezahlen wir nun etwas höhere monatliche Abo-Kosten. Diese sind für uns aber erträglich, zumal wir als Pilot-KMU von zeitlich begrenzten Sonderkonditionen profitieren.»
Neben diesen finanziellen Vorteilen versprach die neue Infrastruktur aber vor allem, sämtliche im Pflichtenheft aufgeführten Anforderungen zu erfüllen. So konnten die zahlreichen Aussenstellen ebenso eingebunden werden wie die sich ständig auf Achse befindlichen Trainer und Hochleistungssportler, mit denen die Teufener zusammenarbeiten.
Zudem bietet UC die Möglichkeit zur Anbindung von Outlook und zum Abrufen von E-Mails via Mobil-telefon. Überdies können Daten von jedem Benutzer, beispielsweise einem Sportler im Trai-nings-lager, so geändert werden, dass alle autorisierten Benutzer sofort Zugriff auf die synchronisierten Termine und die automatisch aktualisierten Daten haben.

Zügige Implementierung

Im November 2006 wurde der Vertrag unterzeichnet, am 22. Dezember fand der erste Anruf über die neue Infrastruktur statt. Drei Monate später war die schrittweise Implementierung aller weiteren UC-Module, von Sharepoint über Video-telefonie bis hin zum Online-Backup, abgeschlossen.
Wohl wissend, dass Appenzellerland Sport das erste KMU sein würde, das mit UC arbeitet, hatte Schläpfer während des gesamten Projektes ein waches Auge auf die Problemlösung - von der Implementierung bis zur Inbetriebnahme von UC.
«Zwar kam es in der Pilotphase zu einigen wenigen, kurzen Leitungs- und Programm-ausfällen, Doch auftretende Probleme wurden rasch und nachhaltig gelöst», erinnert er sich. Als Beispiel führt er einen Partner an, der aufgrund restriktiver firmeninterner Richtlinien keine Software auf seinen PC installieren konnte. «Swisscom löste das Problem, indem sie ihn über eine Web-basierte Anwendung ins Sportnetzwerk einband», erklärt Schläpfer.
Und auch die von Skeptikern prognostizierten Qualitäts-unterschiede zwischen Festnetztelefonie und Voip (Voice over IP) blieben aus. Schläpfer: «Ich konnte zu keinem Zeitpunkt nennenswerte Qualitätsunterschiede feststellen.»
Als einen wichtigen Vorteil, den die Teilnahme am Pilotprojekt brachte, führt Schläpfer die permanente Betreuung durch Swisscom an: «Wir waren von Beginn an intensiv involviert. Das erleichterte auch die Schulung unserer Mitarbeiter. Diese dauerte, weil kaum Fragen offen waren, nur einen Tag.»

Zufriedenstellende Lösung

Heute, ein halbes Jahr nach Abschluss der Implementierung, zieht Schläpfer ein positives Resumee. «Alle gestellten Anforderungen wurden erfüllt. Dank der zentral verwalteten Sharepoint-Teamablage können wir nun sogar Dokumente von unterwegs gemeinsam einsehen, bearbeiten und bereitstellen. Um Serverupdates und die Aktualisierung des Spam- und Virenschutzes kümmert sich der Provider. Damit sparen wir Zeit und Nerven», frohlockt Schläpfer.
Und auch finanziell ist das Projekt ein Erfolg: «Dank des modularen Aufbaus von UC wissen wir jederzeit exakt, wie viel uns die Lösung kostet», freut sich Schläpfer. «Bezahlt werden nur jene Dienste, die auch real bezogen wurden.» Zudem erleichtert der mit UC verbundene Support den weiteren Ausbau. «Niemand im Unternehmen muss sich heute mehr Sorgen machen, wenn weitere Personen - inhouse oder extern - ins Netzwerk integriert werden sollen. Koordination und Abwicklung werden vom Provider geleistet. Ein Anruf genügt und die Sache wird erledigt.»
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Appenzellerland Sport

Das 2005 gegründete Ostschweizer Freizeit- und Gesundheitsnetzwerk, das Profi- und Breitensportler betreut, beschäftigt heute zehn Mitarbeiter. Sie pflegen von Teufen aus die Zusammenarbeit mit Verbänden, Vereinen und Partnern aus Gesundheit, Medizin, Wirtschaft und Tourismus. So ist inzwischen ein Netzwerk entstanden, das neben der Talent- und Hochleistungssportförderung auch vielfältige Dienstleistungen rund um das Thema Sport und Gesundheit anbietet und entsprechende Events realisiert. Das KMU verfügt über eine eigene Physiotherapie, betreibt das Höhentrainingszentrum Säntis, bietet Gesundheitsförderung und Teamevents für Firmen an und betreut mit Christian Belz einen der besten Langstreckenläufer der Schweiz. Zudem ist Appenzellerland Sport unter anderem am Update Fitnesszentrum Teufen beteiligt.
Jörg Rothweiler



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