Zur Umsetzung von Richtlinien
19.09.2018, 17:40 Uhr
SAP gründet Ethikbeirat für Künstliche Intelligenz
SAP beruft ein Gremium für die Umsetzung von Ethikrichtlinien im Umgang mit KI ein. Der Expertenkreis soll dazu beitragen, dass Unternehmen Entscheidungen trotz KI-Unterstützung ohne Vorurteile oder Diskriminierung treffen können.
Der Walldorfer-Softwarekonzern SAP setzt einen ersten Beirat für Künstliche Intelligenz (KI) ein. Das Gremium besteht aus verschiedenen Fachleuten aus Wirtschaft, Politik und Industrie. Die Aufgabe des Beirats ist es, sicherzustellen, dass die eigens von SAP entwickelten KI-Leitlinien auch umgesetzt werden.
Das Gremium arbeitet zudem mit einem internen Lenkungsausschuss von SAP zusammen, der sich wiederum aus verschiedenen Führungskräften zusammensetzt. Empfehlungen werden dabei stets auf Basis der firmeneigenen KI-Richtlinien erarbeitet. Beide Gremien arbeiten ferner daran, diese Richtlinien weiterzuentwickeln.
Die Leitlinien sollen vor allem dafür sorgen, dass Unternehmen Entscheidungen ohne Vorurteile treffen können. Zugleich soll die Entscheidungsfindung dabei transparent und integer sein und trotzdem Sicherheit bieten.
Diskussion über Ethik in KI auf EU-Ebene
«KI eröffnet riesige Chancen, bringt aber auch nie dagewesene und häufig noch nicht vorhersehbare Herausforderungen für die Gesellschaft», sagt Susan Liautaud, Dozentin für Public Policy und Rechtswissenschaft und Mitglied des Gremiums. Ferner möchten die Walldorfer mit ihren Richtlinien einen Beitrag zur Diskussion über KI in der EU leisten.
Andere Unternehmen aus der IT-Branche, etwa IBM, haben jüngst ebenfalls verschiedene Richtlinien beziehungsweise selbst entworfene Regelwerke für den Umgang mit KI veröffentlicht.
Ethik in der KI ist eines der wichtigsten Themen in diesem Bereich. Mehr dazu gibt es im Beitrag «Neue Normen für die digitale Welt» nachzulesen. Der Artikel behandelt die Gefahren, die von Algorithmus-gesteuerten Systemen ausgehen. Ist etwa ein Datensatz unvollständig, fehlerhaft oder ein mitlernendes System mit den falschen Daten gefüttert, kann dies durchaus zum Ausschluss bestimmter Bevölkerungsgruppen oder gar Diskriminierung führen. Um dies zu verhindern, sind genau definierte Richtlinien oder auch Beratungsgremien erforderlich.