05.11.2012, 10:26 Uhr
Das iPad 4 im grossen Test
Der Hersteller hat seinem neuen iPad-Tablet vor allem beim Tempo einen Feinschliff verpasst. Beim Test erreicht das 9,7-Zoll-Modell teilweise die doppelte Leistung seines Vorgängers.
Zuerst zur Einrichtung: Um das iPad in Betrieb zu nehmen und die wichtigsten Funktionen zu benutzen, sollte der Anwender über einen Apple ID-Account verfügen. Diese lässt sich bei der Ersteinrichtung innerhalb von 10 bis 15 Minuten erstellen. Nebst der WLAN-Einrichtung in ein bestehendes Netzwerk werden vor allem persönliche Angaben vom Benutzer benötigt. Eingetragen werden beispielsweise die persönliche Daten wie der Vor- und Nachname, die Adresse, die Region, in der das iPad gekauft und verwendet wird, sowie die E-Mail-Adresse. Zudem werden Angaben über die Kreditkarte (aber nicht zwingend!) für den späteren Einkauf im Apple Store (App-Shop von Apple) oder via iTunes, dem Musikportal von Apple, angefragt. Schön: Ist die Grundeinrichtung erledigt und vor allem auch eine WLAN-Verbindung mit Internet-Zugang eingerichtet, schlägt Apple praktisch im letzten Schritt noch vor, weitere Apps nachzuladen (zum Beispiel iBooks, etc.). Danach ist die Grundeinrichtung abgeschlossen. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Leistungsexplosion des neuen iPads Leistungsexplosion: Lassen wir Zahlen sprechen: Mit erreichten 1‘738-Geekbench-Punkten sowie 1‘433 Punkten bei der Benchmark-Mobile-Messung durchläuft Apples neues Tafelsilber die Prozessor-und System-Messungen in nahezu doppeltem iPad-3-Tempo. Der Leistungszuwachs fusst, im Vergleich zum iPad der dritten Generation, auf die leistungsstärkeren verbauten Komponenten CPU, Grafikchip und Arbeitsspeicher. Beim System-on-a-Chip-Design (kurz SoC) «A6X» taktet jeder der beiden integrierten CPU-Kerne neu mit 1,4 GHz. Die im A6X-Chip integrierte Grafikeinheit wurde von zwei auf vier Kerne deutlich verstärkt. Und drittens: Als Arbeitsspeicher stehen 1 GB DDR3 (Frequenz 1066 MHz) dem System zur Verfügung. Beim Vorgänger kam noch der schwächere DDR2-Speicher (800 MHz) zum Einsatz. Die Akkulaufzeit leidet unter der höheren Leistung nicht. Sie liegt im Betrieb, je nach Verwendung von Funk (Bluetooth 4 und WLAN-N für 2,4 GHz und 5 GHz) und Auslastung des A6X-Chips zwischen 6 bis knapp 10 Stunden. Auch das Gewicht, ist im Vergleich zum iPad 3 mit 649 Gramm ähnlich hoch. Als Betriebssystem kam bei unserem getesteten Modell iOS 6.0.1 zum Einsatz. Lesen Sie auf der nächsten Seite: bestehende und neue Funktionen Bestehende und neue Funktionen: Gleich geblieben ist die Auflösung mit 2048 x 1536 Bildpunkten, respektive die Pixeldichte von 264 ppi (pixel per inch), bei welcher Apple im Zusammenhang vom Retina-Display spricht. Wie auch beim iPad 3 fehlt auch bei der 4er Variante der NFC-Chip (Near Field Communication) im Tablet. Einige Konkurrenz-Produkte besitzen dagegen den Funkchip, der als zuknftige, bargeldlose Bezahlmethode vorgesehen ist. Auch beim Sound hätte dem Modell eine Aufwertung gut getan. Zwar ist der verbaute Monosound nicht schlecht. Der Sound des einzelnen Lautsprechers klingt recht kräftig, aber Mono ist eben kein Stereo. Schärferes FaceTime: Neu dagegen ist die Aufwertung der frontseitigen Kamera. Deren Sensorgrösse beträgt 1,2 Megapixel (vorher 0,3 Megapixel), womit Videoaufzeichnungen im Format von 1280 x 720 Pixel, (720p, Vollbilder) möglich sind. Die Kamera integriert funktionsseitig die Gesichtserkennung, einen Bildstabilisator sowie Autofokus. Wird die frontseitige Kamera für die Video-Telefonie eingesetzt, ist eine gültige E-Mail-Adresse (und aktivierte Apple-ID) nötig, über welche die Anrufe, via FaceTime-Funktion, abgewickelt werden. Im Schnelltest wirkten die bewegten Bilder stets klar und wurden auch bei eher mittelmässiger Raumausleuchtung noch gut dargestellt.Neue Schnittstelle: Als zweite Neuerung besitzt das iPad 4 eine sogenannte Lightning-Schnittstelle. Sie dient dazu, den Akku zu betanken oder Daten zu synchronisieren. Das iPad 3 hat dagegen einen breiteren Dock-Connector. Im Praxistest erreichte das iPad 4 einen Datendurchsatz (beim Transferieren) von etwa 20 MByte/s, was in etwa USB-2.0-Tempo entspricht. Lesen Sie auf der nächsten Seite: flüssig und verzögerungsfrei Flüssig und verzögerungsfrei: Der Betrieb zeichnet sich durch sein flüssiges Hin- und Herschieben der Apps aus. Die Mini-Programme lassen sich ohne Verzögerungen starten. Vom Zeitpunkt des Antippens der App mit dem Finger bis zum Startbildschirm der App wirkt alles flüssig und ohne Verzögerung. Hier macht sich ebenfalls der Leistungszuwachs durch die kräftigeren Komponenten bemerkbar. Ab Verkaufstart (2.November) sind insgesamt sechs verschiedene Modelle erhältlich. Sie unterscheiden sich in der Speichergrösse (16, 32 und 64 GB) und dem Steckplatz einer Micro-SIM-Karte für mobiles Internet. Das günstigste Modell (ohne SIM-Slot, 16 GB Speicher) kostet 559 Franken, das Flaggschiff (SIM-Slot, 64 GB) gibt’s für 899 Franken. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Fazit Fazit: Die ganz grossen Neuerungen bleiben beim iPad der vierten Generation aus. Punkten kann Apples jüngster Tablet-Spross, dafür beim hohen Tempo, der schnörkellosen Bedienung, dem eleganten Design und Top-Verarbeitung. Damit hinterlässt Apples neues iPad eine gute Figur im Computerworld-Testcenter. Allerdings lässt dies der Hersteller seine Käufer auch beim saftigen Preis spüren. In der einfachsten iPad-Version muss er 559 Franken bezahlen. Punkto Ausstattung hätten wir uns am Gerät die eine oder andere Schnittstelle mehr gewünscht.