28.01.2015, 15:31 Uhr
Apple Watch kommt im April. Aber wird sie ein Erfolg?
Apple-Chef Tim Cook nennt erstmals einen genaueren Termin zur Apple-Computeruhr. Wird die Apple Watch den Wearable-Markt aufmischen?
Die erste Computeruhr von Apple kommt im April auf den Markt. Konzernchef Tim Cook nannte den genaueren Termin erstmals am Dienstag während der Telefonkonferenz zu den aktuellen Quartalszahlen. Ob damit vorerst nur das Erscheinungsdatum in den USA gemeint ist, geht aus den Äusserungen nicht hervor. Bisher sprach Apple nur von «Anfang 2015». Tim Cook legte den Analysten dar, dass noch mehr Geduld gefragt sei. Grund dafür dürften Probleme mit dem Akku sein. Unter Berufung auf interne Quellen berichtet die Seite 9to5Mac davon, dass der Akku bei intensiver Nutzung nicht mal einen Tag überstehe. Selbst bei normaler Nutzung mit verschiedenen Apps soll die Batterie der Apple-Uhr nach 3,5 Stunden ausgelutscht sein.
Prozessor mit Rechenmuskeln
Schuld daran, munkeln die Quellen, dürfte der nicht ganz ressourcenschonende S1-Prozessor der Apple Watch sein. Mit dem A5-Prozessor hat Apple im iPod Touch eine leistungsmässig vergleichbare CPU integriert. Trotz des abgespeckten iOS-Betriebssystem («Skihill») soll der Prozessor des Wearables insbesondere wegen des Farb-Displays, bei 60 Bildern pro Sekunde, zu stark am Akku nagen. Von Apple gibt es nach wie vor keine Reaktion auf den Bericht. Erfrischend drfte das Bedienkonzept der Apple Watch sein. Die Apple-Uhr verfügt über ein Touch-Display, das nicht nur Gesten, sondern auch den Druck des Fingers messen kann. Rückseitig integriert sind insgesamt sechs Sensoren wie Infrarot-, Lage- und Beschleunigungssensoren. Mit dem seitlichen Rädchen navigiert der Anwender durch die Apps und Menüansichten. Erste Smartwatches mit Googles ganz neuem Android-Wear-Betriebssystem befinden sich hinsichtlich Ästhetik und Apps allmhlich auf fortschrittlichem Niveau, auch wenn Googles «Android Wear» noch auf breitere Unterstützung aus der Entwickler-Community hoffen lässt.
Aktionäre und Analysten sind uneinig
Schlussendlich wird sich bei Apple zeigen müssen, wie gut sein eigenes Smartwatch-Ökosystem mit sinnvollen Alltagsanwendungen interagieren kann. Nebst der gelungenen «Verpackung» bzw. dem möglicherweise gelungenen Uhren-Design wird Apple nicht umhinkommen, sich weiterenFragen zum Thema Datenschutztransparenz zu stellen. Denn wo viele Apps, insbesondere Gesundheits-Apps mit dem Smart Device interagieren, sind auch viele Zugriffsrechte gefragt. Von der Apple Watch wird erwartet, dass sie dem Geschäft mit Computeruhren einen deutlichen Schub gibt. Der Apple-Grossaktionär Carl Icahn, ein US-amerikanischer Multimilliardär, schrieb in einem offenen Brief an Tim Cook, Apple werde 2015 voraussichtlich 45 Millionen Stück verkaufen. Das wäre fast das Doppelte dessen, was sich Apple von den geschätzten 30 bis 40 Millionen Chipsatzbestellungen erhoffen dürfte. Vorsichtigere Schätzungen wagte Credit-Suisse-Analyst Uwe Neumann. Der CS-Analyst schätzte gegenber der Handelszeitung, dass nur 7 bis 10 Prozent der iPhone-Nutzer sich die Apple Watch kaufen werden.