16.09.2014, 08:17 Uhr
Apple soll NSA-resistent sein
Apple-Chef Tim Cook hat in einem längeren Interview versichert, dass sein Unternehmen Nutzer-Daten vor Geheimdiensten schütze
Apple-Chef Tim Cook hat erneut versichert, dass sein Unternehmen Nutzer-Daten vor dem Zugriff von Geheimdiensten schütze. So seien die Kurznachrichten im Chatdienst iMessage verschlüsselt, und der Konzern habe dazu keinen Zugang. Auch wenn die Regierung sie lesen wollte, könne Apple sie nicht aushändigen, sagte Cook in einem am Montag ausgestrahltem, längeren TV-Interview bei dem Journalisten Charlie Rose. «Wenn wir einen neuen Dienst entwerfen, versuchen wir, keine Daten zu sammeln», sagte Cook. Apple mache sein Geld mit dem Verkauf von Geräten. Unser Geschäft beruht nicht darauf, Informationen über Sie zu haben. Sie sind nicht unser Produkt sagte Cook an die Kunden gerichtet. Zugleich platzierte er einen Seitenhieb gegen Rivalen wie Google , ohne diese beim Namen zu nennen. Nutzer sollten sich fragen, wie ein Unternehmen Geld verdiene. «Und wenn sie das Geld vor allem machen, indem sie Brocken persönlicher Daten sammeln, denke ich, dass Sie ein Recht haben, besorgt zu sein.» Cook bekräftigte, Gerüchte über Hintertüren für Geheimdienste seien unwahr. Apple war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, als Nacktfotos von Prominenten im Internet veröffentlicht wurden. Der Konzern räumte ein, dass zumindest ein Teil der Bilder aus Apple-Profilen entwendet worden sei. Die Angreifer htten aber lediglich den Passwort-Schutz einzelner Nutzer ausgehebelt, nicht die Apple-Systeme geknackt, teilte das Unternehmen mit. Ob Apple tatsächlich eine Spezial-Lizenz der NSA bekommen hat, ist fragwürdig. So machte Yahoo kürzlich publik, dass das Unternehmen von einem NSA-Geheimgericht zu einer tglichen Busse von 250'000 Dollar pro Tag verknurrt wurde, falls der Konzern keine Kunden-Mails der NSA weitergab. Auch Microsoft kmpft gegen die US-Justiz und will erreichen, dass die Daten in seinen Serverstandorten in Europa nicht an die USA geliefert werden müssten.