22.12.2014, 15:04 Uhr
Apple HomeKit - Heimsteuerung per Siri und iCloud
Mit HomeKit will Apple das Smart Home für sich gewinnen. Über Siri und die iCloud sollen sich künftig Rollläden oder Lampen zentral steuern lassen.
Die Übernahme von Siri und der gleichnamigen Sprachsteuerung im Jahr 2010 war sicherlich ein schlauer Schachzug von Apple; auch wenn die Technologie anfangs noch etwas holprig war. Siri ist seit dem iPhone 4S und iPad 3 verfügbar, künftig soll die Sprachassistentin auch für das Smart Home genutzt werden. Beispielsweise werden dann von unterwegs oder von jedem beliebigen Raum aus die Rollläden hoch- und runtergefahren, das Licht ein- und ausgeschalten oder morgens früh vom Bett aus gleich der Vollautomat für den schnellen Kaffeebezug aufgewärmt; so die Vision. Für diese Szenarien steht HomeKit, das Apple Mitte 2014 zusammen mit iOS 8 und anderen Entwickler-Kits wie HealthKit auf der WWDC erstmals präsentierte. Doch während es für HealthKit inzwischen schon Dutzende von Gesundheits- und Fitness-Apps gibt, ist bei HomeKit noch nicht viel zu sehen.
Selbst auf Facebook gibt es abgesehen von einer kaum frequentierten privaten Gruppe nichts zu HomeKit. Die Suche bei Google spuckt als erstes Unternehmen Tado aus. Allerdings hat der Münchener Anbieter von intelligenten Thermostaten unter dem Begriff "Homekit" vor zwei Jahren eine eigene Smartphone-App vorgestellt. Tado lässt aber wissen, dass man Apples HomeKit sehr wohl unter die Lupe nehme; wie die Integration aussehen wird, könne man aber noch nicht sagen. Sicher scheint nur, dass mit der Sprachsteuerung per Siri auch der iCloud eine wichtige Rolle zukommen dürfte. Damit alle Fäden zusammenlaufen, ist aber auch eine Basisstation erforderlich. Und dabei könnte eine kleine Box ganz gross herauskommen.
So richtig in den Startlöchern ist Apples HomeKit noch nicht. Es gibt Interesse und erste Entwicklungsschritte, aber wenige bis gar keine Apps, die mit HomeKit zusammenarbeiten. Auf der deutschen Apple-Seite für iOS-Entwickler ist auch lediglich der Hinweis: «HomeKit bringt neue Möglichkeiten, alle unterstützten Geräte in deiner Wohnung über Siri zu steuern. Das heisst, du kannst per Sprachsteuerung das Licht anschalten oder den Thermostat anpassen.»
Wer mehr erfahren will, muss schon auf die amerikanische Developer-Webseite gehen. Dort finden sich für Hersteller, Tüftler und Bastler neben umfangreichen Informationen, Richtlinien und Tipps auch Ressourcen für die Integration der HomeKit-Technologie in die jeweils eigene Hardware. Voraussetzung dafür ist allerdings eine sogenannte MFi-Lizenz. Hat man sich dafür qualifiziert, erhält man unter anderem Zugang zu technischen Spezifikationen und technischem Hardware-Support. Die mögliche Sprachsteuerung über Siri ist Teil davon. Nächste Seite: Siri und iBeacons steuern das gescheite Heim
Selbst auf Facebook gibt es abgesehen von einer kaum frequentierten privaten Gruppe nichts zu HomeKit. Die Suche bei Google spuckt als erstes Unternehmen Tado aus. Allerdings hat der Münchener Anbieter von intelligenten Thermostaten unter dem Begriff "Homekit" vor zwei Jahren eine eigene Smartphone-App vorgestellt. Tado lässt aber wissen, dass man Apples HomeKit sehr wohl unter die Lupe nehme; wie die Integration aussehen wird, könne man aber noch nicht sagen. Sicher scheint nur, dass mit der Sprachsteuerung per Siri auch der iCloud eine wichtige Rolle zukommen dürfte. Damit alle Fäden zusammenlaufen, ist aber auch eine Basisstation erforderlich. Und dabei könnte eine kleine Box ganz gross herauskommen.
So richtig in den Startlöchern ist Apples HomeKit noch nicht. Es gibt Interesse und erste Entwicklungsschritte, aber wenige bis gar keine Apps, die mit HomeKit zusammenarbeiten. Auf der deutschen Apple-Seite für iOS-Entwickler ist auch lediglich der Hinweis: «HomeKit bringt neue Möglichkeiten, alle unterstützten Geräte in deiner Wohnung über Siri zu steuern. Das heisst, du kannst per Sprachsteuerung das Licht anschalten oder den Thermostat anpassen.»
Wer mehr erfahren will, muss schon auf die amerikanische Developer-Webseite gehen. Dort finden sich für Hersteller, Tüftler und Bastler neben umfangreichen Informationen, Richtlinien und Tipps auch Ressourcen für die Integration der HomeKit-Technologie in die jeweils eigene Hardware. Voraussetzung dafür ist allerdings eine sogenannte MFi-Lizenz. Hat man sich dafür qualifiziert, erhält man unter anderem Zugang zu technischen Spezifikationen und technischem Hardware-Support. Die mögliche Sprachsteuerung über Siri ist Teil davon. Nächste Seite: Siri und iBeacons steuern das gescheite Heim
Siri und iBeacons zur Steuerung von Smart Home
Interessant wird HomeKit auch im Zusammenhang mit einer anderen Apple-eigenen Entwicklung, nämlich mit iBeacons. Abgewandelt von dem englischen Wort für Leuchtfeuer (Beacon), werden diese bereits für eine Reihe von Smart-Home- und anderen Anwendungen eingesetzt. Es handelt sich dabei um eine auf Bluetooth Low Energy basierende proprietäre Funktechnologie, die anders als NFC (Near Field Communication) eine Art Abstandsvariabel mitbringt und auch als Indoor-Navigationsplattform bezeichnet wird.
Man kann die iBeacons so programmieren, dass die Lichter an- und ausgehen, sobald man mit einem entsprechenden Sender (einem modernen iPhone oder auch Android-Smartphone etwa) einen Raum betritt oder wieder verlässt. Ebenso gut lässt sich das Heimnetzwerk samt elektrischer Garage, Markisen und Jalousien oder Rollläden auch per Spracheingabe via Siri oder Google Now steuern.
Bei der Spracheingabe geht ein Grossteil der Entwicklungsleistung auf Nuance Communications zurück. Die 2005 mit ihr fusionierte neue Muttergesellschaft ScanSoft ist durch Zukäufe wie eben Nuance und Dragon Systems zu einem der marktführenden Unternehmen in den Bereichen Sprach- und Texterkennung (OCR) geworden und auch Lizenzinhaber der prädiktiven T-9-Texteingabe für Handys.
Es gibt auch Hardware-Hersteller und Entwickler, die bei der Sprachsteuerung für iPhone und iPad auf Nuance statt auf Siri setzten. DigitalStrom zum Beispiel, Schweizer Anbieter von intelligenten Lüsterklemmen mit integrierten Mikrocomputern als eigene Smart-Home-Basistechnologie. Wie auf Messen und in Youtube-Videos online zu sehen, ist die Listener genannte Sprachsteuerung von DigitalStrom mit Nuance für iOS und Google Now für Android-Geräte ähnlich überzeugend wie Siri in der neuesten Version. DigitalStrom-CEO Martin Vesper sieht die eigenen Lösungen und Apples HomeKit nicht als Konkurrenzprodukte, sondern als sich gegenseitig ergänzend und zum Teil überlappend an. Man werde HomeKit als mögliche Erweiterung auf logischer Ebene bis hin zur Siri-Integration aufmerksam beobachten und gegebenenfalls aufnehmen, wenn sich keine grösseren technischen Hürden in den Weg stellten. «Denn in erstere Linie verkaufen wir Hardware», so Vesper. Die dafür angebotene Spracherkennung sei ein sinnvolles und gerne angenommenes Add-on. Bei der DigitalStrom-Lösung werden die Sprachbefehle zentral über die Cloud auf Linux-basierten eigenen Servern verwaltet. Das habe den Vorteil, dass für eine genauere Erkennung reichlich viel Rechenleistung zusammenkomme. Ausserdem müsste sonst im Haus oder in der Wohnung ständig eine zusätzliche Hardware laufen, die täglich vielleicht nur zehnmal aufgerufen wird, um den Rest der Zeit untätig zu sein. Security im Smart Home
Man kann die iBeacons so programmieren, dass die Lichter an- und ausgehen, sobald man mit einem entsprechenden Sender (einem modernen iPhone oder auch Android-Smartphone etwa) einen Raum betritt oder wieder verlässt. Ebenso gut lässt sich das Heimnetzwerk samt elektrischer Garage, Markisen und Jalousien oder Rollläden auch per Spracheingabe via Siri oder Google Now steuern.
Bei der Spracheingabe geht ein Grossteil der Entwicklungsleistung auf Nuance Communications zurück. Die 2005 mit ihr fusionierte neue Muttergesellschaft ScanSoft ist durch Zukäufe wie eben Nuance und Dragon Systems zu einem der marktführenden Unternehmen in den Bereichen Sprach- und Texterkennung (OCR) geworden und auch Lizenzinhaber der prädiktiven T-9-Texteingabe für Handys.
Es gibt auch Hardware-Hersteller und Entwickler, die bei der Sprachsteuerung für iPhone und iPad auf Nuance statt auf Siri setzten. DigitalStrom zum Beispiel, Schweizer Anbieter von intelligenten Lüsterklemmen mit integrierten Mikrocomputern als eigene Smart-Home-Basistechnologie. Wie auf Messen und in Youtube-Videos online zu sehen, ist die Listener genannte Sprachsteuerung von DigitalStrom mit Nuance für iOS und Google Now für Android-Geräte ähnlich überzeugend wie Siri in der neuesten Version. DigitalStrom-CEO Martin Vesper sieht die eigenen Lösungen und Apples HomeKit nicht als Konkurrenzprodukte, sondern als sich gegenseitig ergänzend und zum Teil überlappend an. Man werde HomeKit als mögliche Erweiterung auf logischer Ebene bis hin zur Siri-Integration aufmerksam beobachten und gegebenenfalls aufnehmen, wenn sich keine grösseren technischen Hürden in den Weg stellten. «Denn in erstere Linie verkaufen wir Hardware», so Vesper. Die dafür angebotene Spracherkennung sei ein sinnvolles und gerne angenommenes Add-on. Bei der DigitalStrom-Lösung werden die Sprachbefehle zentral über die Cloud auf Linux-basierten eigenen Servern verwaltet. Das habe den Vorteil, dass für eine genauere Erkennung reichlich viel Rechenleistung zusammenkomme. Ausserdem müsste sonst im Haus oder in der Wohnung ständig eine zusätzliche Hardware laufen, die täglich vielleicht nur zehnmal aufgerufen wird, um den Rest der Zeit untätig zu sein. Security im Smart Home
Was ist mit der Sicherheit im Smart Home?
Siri ist als Spracherkennungssoftware auch Cloud-, genauer gesagt iCloud-basiert. Das wirft in Bezug auf Hackerangriffe bei manchem sicherlich Fragen auf. «Muss sich Oma mit ihrem neuen netzwerkfähigen Backofen Sorgen um ihr Häuschen machen», wollte wir provokant von Vesper wissen. Seine Antwort ist ganz einfach: «Smart Home bietet auf jeden Fall immer mehr Sicherheit als Risiken. Die Oma hat ganz andere Sorgen, nämlich die sich häufender Einbrüche. Sie wird daher dankbar sein für das Mehr an Sicherheit, das Smart Home bietet.» Die Sprachsteuerung mit in der Cloud gespeicherten Befehlen erleichtere den Zugang dazu. Abgesehen davon verfügten die Geräte in der Regel über ausreichend Sicherheitsmassnahmen wie Überspannungsschutz.
Fazit
Apples HomeKit könnte den Weg für so manch spannende App ebnen. Es fragt sich nur, warum das bisher noch nicht geschehen ist, während es schon eine Vielzahl von Anwendungen für andere neue APIs wie HealthKit am Markt gibt. Ein Grund sind natürlich die diversen schon vorhandenen Lösungen der Hersteller, die alle meist ihr eigenes Süppchen kochen und inkompatibel zueinander sind. HomeKit bietet aber das Potenzial, dass sich Smart-Home-Lösungen künftig durch die Apple-APIs zentral steuern lassen und eine Interaktion untereinander möglich ist.