«IoT-Daten können Kosten sparen»
Die Digital Twins und die Sicherheit
CW: Ist Ihre interne IT – zum Beispiel das ERP – mit den Belimo-Produkten verbunden?
van der Haegen: Derzeit sind diese beiden Welten noch mehr oder weniger getrennt. Von einigen Produkten existieren wie erwähnt Digital Twins, bei denen wir einen Anschluss an die Unternehmens-IT planen. Bei einer Bestellung werden heute die Daten und Produkterkennungen im ERP erfasst und teilweise der Digital Twin angelegt. Zukünftig könnte auch noch eine Verbindung zurück ins ERP angelegt werden, über die der Betrieb überwacht und allfällige Ersatzteile automatisch nachbestellt werden können. Wir sehen viel Potenzial für unsere Kunden, um ihre Geschäfte und Prozesse zu digitalisieren. Die weltweit Hunderttausenden Heizungs- und Lüftungsinstallateure wickeln hauptsächlich Projekte ab – und treiben dabei nicht unbedingt Innovationen voran. Durch die Bereitstellung von Plattformen können wir so Skaleneffekte nutzen und unsere Kunden noch erfolgreicher machen.
So können wir die Planung mit digitalen Abbildern unserer Produkte vereinfachen – Stichwort «Building Information Modelling» oder kurz BIM – sowie die Installation und schliesslich die Instandhaltung unterstützen.
CW: Wenn immer mehr Computertechnologie in die Haustechnik eingebaut wird, wächst die Gefahr potenzieller Sicherheitsrisiken. Wie sichert Belimo seine Produkte vor Hackerangriffen?
van der Haegen: Wir arbeiten erstens mit versierten Partnern zusammen, die eine ausgewiesene Expertise in diesem Bereich haben. Einer unserer Software-Lieferanten hat die erste E-Banking-Applikation der Schweiz mitentwickelt und vertreibt selbst erfolgreich ein eigenes Sicherheitsprodukt. Dieses Unternehmen und seine Mitarbeitenden wissen selbst am besten, wie sichere Software entwickelt wird. Zweitens lassen wir unsere Produkte regelmässig von Experten auf Sicherheitsrisiken hin prüfen. Die «guten» Hacker versuchen, die Geräte auf allen möglichen Wegen anzugreifen oder zu manipulieren. Die Ergebnisse dieser Tests fliessen dann wieder in die Produktentwicklung zurück.
Für Kunden mit speziellen Sicherheitsrestriktionen haben wir auch Produkte im Portfolio, die ganz ohne elektronische Schnittstellen auskommen. Beispielsweise erlauben die Betreiber von Rechenzentren oft keine NFC-Schnittstellen an den Mess- und Regelsystemen. Sie greifen dann auf unsere schnittstellenlosen Produkte zurück.