Swatch oder Tag Heuer 25.11.2015, 11:34 Uhr

Welcher Schweizer Uhrenriese hat die bessere Smartwatch-Strategie?

Swatch hat endlich einen grossen Partner für seine Uhr mit Bezahlfunktion gefunden: Visa. Die Uhr wird nächstes Jahr für relativ wenig Geld in der Schweiz erhältlich sein. Man positioniert sich damit anders als Tag Heuer, die aufs Luxussegment setzen.
Swatch-Chef Nick Hayek plant schon lnger, eine Uhr mit Bezahlfunktion auf den Markt zu bringen. Nun hat er endlich einen Partner gefunden: Gemeinsam mit Kreditkartenhersteller Visa soll nächstes Jahr die «Swatch Bellamy» in der Schweiz und den USA mit eingebautem NFC-Chip lanciert werden. Bereits ab Januar ist die Uhr in China erhältlich und kostet dort knapp 100 Franken. In China partnert Swatch allerdings nicht mit Visa sondern mit den Finanzdienstleistern China UnionPay und der Bank of Communications.

Fitness-Uhr bereits da

Im Sommer lancierte Hayek mit der «Touch Zero One» die erste Smartwatch seines Unternehmens. Diese ist mit einem Bluetooth-Sensor ausgestattet und erlaubt Datenauswertung via Smartphone. Sie richtet sich vor allem an Beachvolleyballer. Via Touchscreen lassen sich verschiedene Funktionen bedienen, die speziell für die Sand-Sportler entwickelt wurden. So können dieses ihre Schlag-Stärke oder die Anzahl Ballberührungen mit der Uhr messen. Apps zur Auswertung zurückgelegter Distanzen oder zum Kalorienverbrauch machen sie vergleichbar mit Fitness-Trackern. Was frühere Aussagen von Hayek, mit denen er Apple und Co wegen ihrer Datensammelwut kritisiert, etwas schief in der Landschaft stehen lassen.

Welche Strategie führt zum Erfolg?

Vor wenigen Tagen stellte TAG-Heuer-Chef Jean-Claude Biver mit der «Connected» seine erste Smartwatch vor. Mit Hilfe von Android Wear greift die Uhr auf Anwendungen wie Kalender, Alarm, Kurznachrichten, SMS, Geoinformationen, Google-Suche und Schrittzähler zu. Sie hat einen Intel-Chip integriert und sieht aus wie eine gewöhnliche Uhr. Auch sonst ist die Strategie eine andere als bei Swatch: Während Hayek seine Smartwatch-Versionen als Alternative zur klassischen Uhr präsentieren will, will Biver den Verkauf der mechanischen Uhr parallel vorantreiben.  Mit 1500 Dollar Kaufpreis ist die «Connected» deshalb im oberen Preissegment angesiedelt. Nach Ablauf der Garantie kann sie gegen einen Aufpreis von noch einmal 1500 Dollar in eine mechanische Uhr umgetauscht werden.



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