25.06.2013, 08:39 Uhr

Der PC-Markt schrumpft und schrumpft

Der weltweite PC-Markt fällt 2013 um 10,6 Prozent. So lautet die Prognose des Marktforschers Gartner Group.
«Die Verbraucher wollen Jederzeit-und-überall-Computing», sagt Analystin Carolina Milanesi von Gartner.
Zuerst die schlechte Nachricht: Die Marktforschungs- und Beratungsfirma Gartner erwartet dieses Jahr einen weiteren Rückgang des weltweiten PC-Markts um 10,6 Prozent. Und jetzt die «gute»: Der weltweite «Devices»-Markt aus PCs, Tablets und Mobiltelefonen werde 2013 auf 2,35 Milliarden Geräte wachsen, prognostiziert Gartner, das wären 5,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Als Wachstumstreiber sehen die Auguren Tablets, Smartphones und mit Abstand dahinter ultramobile Geräte (dazu zählt Gartner unter anderem Chromebooks, dünne und leichte Clamshell-Designs sowie Slate- und Hybridgeräte mit Windows 8).

2013 dürften nach Schätzung von Gartner weltweit noch 305 Millionen herkömmliche Desktop- und Notebook-PCs verkauft werden, 10,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Rechnet man die Ultramobilen ein, geht der PC-Markt um 7,3 Prozent zurück. Der Tablet-Markt soll hingegen um satte 67,9 Prozent auf 202 Millionen Einheiten wachsen, der - bereits deutlich gesättigtere - Mobiltelefonmarkt um 4,3 Prozent auf gut 1,8 Milliarden.

Das im ersten Quartal bereits ausgezählte heftige Minus beim PC-Absatz sei nicht allein den veränderten Wünschen und Bedürfnissen der Verbraucher geschuldet, so Gartner weiter, sondern auch den Anpassungen im Channel, der Platz für neue Produkte im zweiten Halbjahr 2013 schaffen wolle. «Die Konsumenten wollen Jederzeit-und-überall-Computing, bei dem sie einfach Inhalte konsumieren und erzeugen können, aber auch diese Inhalte von verschiedensten Geräten aus teilen und nutzen können», kommentiert die Gartner-Analystin Caro Milanesi. «Mobilität ist sowohl in den gesättigten wie auch in Schwellenmärkten vorrangig.» Nächste Seite: Der nächste Trend - die ultramobilen Rechner

Die Nachfrage nach ultramobilen Rechnern komme sowohl von Upgrades traditioneller Notebooks als auch älterer Premium-Tablets wie Apples iPad und Samsung Galaxy Tab 10.1. Neue ultramobile Geräte werden nach Einschätzung der Analysten speziell im vierten Quartal 2013 (danke neuer Designs mit «Bay-Trail»- und «Haswell»-Prozessoren von Intel und Windows 8.1) an Attraktivität gewinnen und Nachfrage bei anderen Kategorien abziehen. Auch wenn dadurch die verkauften Stückzahlen anfänglich wohl kaum steigen wird, dürften sie den Herstellern dabei helfen, ihre durchschnittlichen Gerätepreise (ASPs) und Margen zu steigern.

Der Tablet- und Smartphone-Markt «leiden» aus Sicht von Gartner zunehmend unter längeren Produkt-Lebenszyklen. Geichzeitig wählten viele Kunden anstelle eines Premium- nun ein einfacheres Tablet. Hier soll der Wechsel schneller vonstatten gehen als bislang angenommen - das iPad mini etwa habe im ersten Quartal bereits 60 Prozent der iOS-Geräteverkäufe ausgemacht. «Die grössere Auswahl bei günstigeren und einfacheren Tablets und der sich in Richtung Software verlagernde Mehrwert führen dazu, dass sich die Lebensdauer der Premium-Tablets verlängert, weil die Geräte länger im Haushalt genutzt werden», sagt der Gartner-Experte Ranjit Atwal. «Gleichtzeitig werden wir erleben, wie sich die Vorlieben der Konsumenten auf Tablets und Ultramobiles aufsplitten.»

Bei den Mobiltelefonen seien die Stückzahlen-Erwartungen für 2013 gesenkt worden, konstatiert Analyst Atwal. Die Verbraucher warteten auf neue Modelle und gesenkte Preise zum Herbst und Weihnachtsgeschäft. Eine Herausforderung im Smartphone-Segment seien ausserdem die sinkenden Preise und damit meist auch Margen.

Über alle als «Devices» einsortierten Geräteklassen hinweg habe Apple die homogenste Präsenz in Sachen Betriebssysteme, ergänzt Kollegin Milanesi. Android sei mit 90 Prozent auf Mobiltelefonen hingegen eher einseitig im Einsatz, gleiches gelte für Microsoft mit 85 Prozent auf PCs.



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