Oracles Ellison 23.09.2013, 06:25 Uhr

Breitseite gegen SAP und EMC

Larry Ellison eröffnet die Oracle Open World in San Francisco. Die Knaller: eine duale In-Memory-Datenbank auf Knopfdruck und eine multifunktionale, performantere Backup-Appliance - optimiert für Datenbanken
Oracle-Chef Larry Ellison präsentiert die In-Memory-Datenbank auf Knopfdruck
(Quelle: computerworld.ch)
Worüber der Chef spricht, das erklärt er damit auch zur Chefsache. Oracle-Chef Larry Ellison sprach über Datenbanken - «Back to the Roots» sozusagen. Am Vorabend der Oracle Open World in San Francisco präsentierte Ellison sein neues Kronjuwel: die «Dual-Format In-Memory Database» 12c. Dual-Format heisst, das neue Schmuckstück kann beides, Transaktionen und Analysen, OLAP (Online-Analysen) und OLTP (Online-Transaktionen).
Für SAP bedeutet das: Hana ist von Thron gestürzt. SAP hat seinen Vorsprung in Sachen In-Memory-Datenbanken eingebüsst. Die Krux an der Sache ist: Duale In-Memory-Systeme versuchen so etwas wie die Quadratur des Kreises. Denn Transaktionen und Analysen verhalten sich technologisch in etwa so wie Feuer und Wasser. Transaktionen (Aufträge/Kundenstammsätze), typische ERP-Operationen eben, benötigen «Row Stores» (Zeilen-Architektur), um performant zu funktionieren. Analysen brauchen das ganze Gegenteil, nämlich «Column Stores» (Spalten-Architektur).

In-Memory auf Knopfdruck

Der Trick besteht darin, beide Architekturen parallel zu pflegen und die arbeitsintensiven Daten ins Memory zu verlagern. Das kann Oracles neue 12c auf Knopfdruck, und zwar ohne Datenbanken oder Indizes zu verändern. Die 12c speichert auf Knopfdruck die analytischen Column Stores (von Festplatte) im Memory und beherrscht dann beides rasend schnell: Transaktionen (rows) und Analysen (culumns).
SAPs Hana kann das alles auch, und diesen Teil seiner Keynote hätte Ellison auch von SAP-Urgestein Hasso Plattner, den er übrigens mit keinem Wort erwähnte, abgeschrieben haben können. Mit gutem Grund, denn Plattner, nicht Lawrence Ellison, hat In-Memory salonfähig gemacht. Tiraden gegen SAP, sonst unverzichtbarer Bestandteil jeder Ellison-Keynote, blieben diesmal aus. Stattdessen zog der Oracle-Boss seinen zweiten Trumpf aus dem Ärmel: die Big-Memory-Maschine M6-32, die passende Hardware zur Datenbank-Software sozusagen.



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