Alcatel-Lucent
26.04.2010, 09:15 Uhr
Turbo für DSL-Anschlüsse
Via Telefonkabel Daten mit bis zu 300 MBit/s übertragen: Forscher von Alcatel-Lucent haben ein Verfahren entwickelt, das dies ermöglichen soll.
Dem zu Alcatel-Lucent gehörenden Forschungsinstitut Bell Labs ist es gelungen, die Übertragungsgeschwindigkeiten eines DSL- Anschlusses deutlich zu erhöhen. In einem Laborversuch erreichte Bell Labs mit dem so genannten «DSL-Phantommodus» eine Download-Geschwindigkeit von 300 MBit/s über Distanzen von bis zu 400 Metern. Bei einer Entfernung von einem Kilometer wurden immerhin noch 100 MBit/s erzielt.
Der «DSL-Phantommodus» beinhaltet im Kern die Schaffung eines virtuellen oder so genannten «Phantom»-Kanals auf den Kupferdoppeladern, so dass drei Kanäle bei der Datenübertragung genutzt werden können. Die enorme Steigerung der Übertragungskapazität ist dank der kombinierten Anwendung der analogen Phantommodus-Technik und branchenüblichen Methoden möglich: So eliminiert das Vectoring-Verfahren Störungen oder «Übersprechen» zwischen Kupferleitungen, während mit der Bonding-Methode einzelne Leitungen kombiniert verwendet werden können.
Transferraten von bis zu 100 MBit/s können nun zumindest auf dem Papier mit klassischen Telefonkabeln erzielt werden, ohne dass Glasfasern verlegt werden. Allerdings bleibt abzuwarten, ob diese Werte auch unter realen Bedingungen in den Telefonnetzen erreicht werden.