11.05.2006, 18:53 Uhr
Dem Tastsinn von Mäusen und Ratten auf der Spur
Um herauszufinden, welche Signale einer Ratte helfen, mit ihren Schnauzhaaren, den so genannten Vibrissen, verschiedene Oberflächen richtig zu unterscheiden, bauten Forscher am Institut für Neuroinformatik der ETH und der Uni Zürich ein künstliches Tasthaarsystem, das dem natürlichen Vorbild nachempfunden ist.
Die Forschung ist an der Mechanik von Sinneshaaren interessiert, weil die erzeugten Reize Aufschluss über die Signalverarbeitung im Hirn geben. Deshalb hat Joerg Hipp unter der Leitung von Peter König für seine Doktorarbeit untersucht, welche Signaleigenschaften einer Vibrisse spezifisch für gewisse Texturen sind. Die Arbeit ist Teil des Projekts A-Mouse mit dem Ziel, einen Roboter zu entwickeln, der sich wie sein natürliches Vorbild mit Vibrissen orientieren sowie Oberflächen abtasten und erkennen kann.
Hipp fixierte Stahldrähte von unterschiedlicher Länge und Stärke und liess diese mit der Spitze über unterschiedlich raue Schleifpapiere streichen. Die Analyse zeigte, dass zwei Messgrössen bereits 75 Prozent der Informationen über die Textur beinhalten: Wichtig ist, wie stark die Haarspitze an den Oberflächenstrukturen ausgelenkt wird und wie gross die Frequenz der Auslenkung ist.
«Eine künstliche Ratte muss also Frequenz und Amplitude auseinanderhalten können», resümiert Hipp.
Hipp fixierte Stahldrähte von unterschiedlicher Länge und Stärke und liess diese mit der Spitze über unterschiedlich raue Schleifpapiere streichen. Die Analyse zeigte, dass zwei Messgrössen bereits 75 Prozent der Informationen über die Textur beinhalten: Wichtig ist, wie stark die Haarspitze an den Oberflächenstrukturen ausgelenkt wird und wie gross die Frequenz der Auslenkung ist.
«Eine künstliche Ratte muss also Frequenz und Amplitude auseinanderhalten können», resümiert Hipp.
Michael Keller