Strukturreform bei der Phonak-Gruppe

Strukturreform bei der Phonak-Gruppe

Schritt für Schritt

Bis es jedoch soweit war, hatte das IT-Team eine Menge zu tun. Die Konsolidierung von Betriebssystemen, Clients, Servern und Storage war erst der Anfang. Nach der Standardisierung aller Clients auf Windows XP, mit Ausnahme einiger Spezialanwendungen, begann im Sommer 2004 die Server- und Storage-Offensive. Netware, Unix und NT4 wurden zugunsten einer homogenen Windows 2000/2003-Umgebung komplett abgelöst. Die Zahl der Server reduzierte sich dadurch um rund ein Drittel. Der bislang aufwändige und fehleranfällige Betrieb einer gewachsenen Struktur mit Dutzenden von Servern unter Novell Netware, HP-UX und diversen Varianten von Microsoft Windows war damit entschärft.
Der nächste Schritt sollte das Storage- und Backup-Problem lösen und eine Archivlösung für Exchange schaffen. Konventionelle Serverdatenspeicher und kleinere Storage-Lösungen der Phonak wurden einem Datenwachstum von jährlich mindestens 50 Prozent nicht mehr gerecht. Interne Hochrechnungen hatten ergeben, dass eine Vollsicherung mit der ursprünglichen Backuplösung den Zeitrahmen in naher Zukunft sprengen würde. Auch erwies sich der Abstand von 24 Stunden zwischen den Sicherungen als zu gross. Nach einer Ausschreibung entschied sich die Phonak für Storage von Network Appliance. «Dafür sprachen die positiven Referenzen, die NAS-Marktführerschaft und die einfache, zweistufige Lösung aus Online und Nearline Storage für Datensicherung, Disaster Recovery und Archivierung», so Andri.
Die lokalen Daten auf über einem Dutzend Server wurden auf Netapp Unified Storage vom Typ FAS920 mit sechs Terabyte konsolidiert. Technische Unterstützung holte sich Phonak beim Urdorfer Storage-Integrator Diwega. Unified Storage unterstützt die Speichermodi NAS, IP SAN mit iSCSI und SAN mit Fibre-Channel auf einer einheitlichen Plattform. Nach der Prüfung der Datenbasis hatte sich bei Phonak ergeben, dass 95 Prozent der Bestandsdaten ein File-Format haben, so dass für diese Daten nur ein NAS-System in Frage kam. Darüber hinaus sollten aber auch blockbasierte Daten von Applikationen wie Exchange, SQL Server, Oracle und SAP auf dem neuen Speichersystem konsolidiert werden. Als kostengünstige Lösung bot sich dafür ISCSI an. Das Protokoll ist in der Lage, blockbasierte Daten über Ethernet und IP bereitzustellen. Die Daten der über 1000 Postfächer von Mitarbeitern in Europa und Asien liessen sich auf demselben Speicher konsolidieren wie der File-Service.
Die jetzt zentralisierte Datenhaltung vereinfachte und stabilisierte auch Backup und Disaster Recovery im Rahmen eines zweistufigen Konzepts. Ziel war nicht nur eine grössere Datensicherheit, sondern auch adäquate Wiederherstellungszeiten zu garantieren - ohne die in den Service Level Agreements festgelegte Verfügbarkeit und Performance zu beeinträchtigen. Der Online-Speicher wurde um eine Netapp R200 mit 16 Terabyte auf SATA-Platten ergänzt, die als Nearline-Speicher für Backup und Disaster Recovery sowie als E-Mail-Archiv dient. Beide Speicher haben dasselbe Betriebssystem, so dass eine durchgängige Administrierbarkeit gegeben ist. Bandbibliotheken besorgen die Langzeitarchivierung.



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