Manpower 14.06.2011, 11:04 Uhr

So wenig Talente wie nie

Die Hälfte aller Schweizer Unternehmen hat Mühe qualifiziertes Personal zu finden. Auf der Rangliste der meistgesuchten Berufe landen die IT-Spezialisten auf dem vierten Rang.
Ein Drittel aller Unternehmen weltweit hat Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung. Dies will der Personaldienstleister Manpower anhand seiner jährlich durchgeführten Umfrage zur Talentknappheit ermittelt haben. Die Schweiz liegt mit einer Quote von 46 Prozent in der Region EMEA auf Platz drei hinter Rumänien und der Türkei. Verglichen mit dem Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um 11 Prozentpunkte und den Höchstwert seit 2007, den Manpower-Generaldirektor Urs Schüpbach vor allem mit dem Wirtschaftswachstum erklärt. Die Personenfreizügigkeit, welche die Talentknappheit seit 2007 auf rund 38 Prozent gesenkt hat, reicht offenbar nicht mehr aus, um den Bedarf an Spezialisten zu decken. Die 753 in der Schweiz befragten Unternehmen gaben an, vor allem Facharbeitende, Manager bzw. Geschäftsführer, Ingenieure und IT-Spezialisten zu suchen. Letztere tauchen in diesem Jahr neu unter den Top-10 auf und lösen die IT-Verantwortlichen ab, die im vergangenen Jahr zu den zehn meistgesuchten Positionen zählten. Eine Lösung sieht Urs Schüpbach in der Förderung der Berufslehre und in der Schaffung von Kinderkrippen, um den weiblichen Studienabgängern die Möglichkeit zu geben, trotz Familie im Berufsleben zu bleiben. Die Unternehmen sehen dies wohl auch aus finanziellen Gründen anders: Für 22 Prozent ist die Kandidatensuche in anderen Regionen eine mögliche Lösung. Zwölf Prozent wollen die Rekrutierungsstrategie ändern und elf Prozent sehen die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen als Heilmittel gegen die Talentknappheit. Fast ein Drittel der Unternehmen machte jedoch keine Angabe und hat die passende Strategie scheinbar noch nicht gefunden.

Positive Beschäftigungsentwicklung

Gemäss dem Manpower-Arbeitsmarktbarometer für das dritte Quartal 2011 rechnen neun Prozent der Arbeitgeber mit einem Anstieg der Beschäftigtenzahlen. Fünf Prozent erwarten einen Rückgang und für 85 Prozent ist keine Änderung in Sicht. Im Jahresvergleich steigt der Wert insgesamt um sieben Prozentpunkte an. Für den Rest des Jahres seien die Aussichten damit sehr positiv, erklärte Urs Schüpbach an einer Medienveranstaltung am Dienstag. Weltweit liegt die Schweiz mit diesem Ergebnis im hinteren Mittelfeld. Der wichtigste Handelspartner Deutschland schnitt mit einem Plus von 12 Prozent deutlich besser ab.



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