26.03.2014, 11:08 Uhr

Sind Sie ready für das Zeitalter von Analytics?

Am MicroStrategy Swiss Analytics Day in Zürich ging es, wie der Name schon sagt, ganz um das Thema Analytics. Anhand von Fallbeispielen wurde den Besuchern aufgezeigt, welche Art von Applikationen andere Schweizer Unternehmen erfolgreich einsetzen.
Reges Interesse am Analytics Day von BI-Spezialist MicroStrategy
Foto: CW/Susann Klossek
Einfach Daten zu sammeln, ohne sie zu analysieren und in Bezug zueinander zu bringen, ist ein sinnloses Unterfangen, was sich Unternehmen auch sparen können. Neben übersichtlichen Business Dashboards, die schnelle Analysen auf der Grundlage von Echtzeitdaten liefern und einem gut funktionierenden Enterprise-Reporting, das unternehmensweit detaillierte Business-Intelligence-Informationen als Grundlage für Entscheidungen liefert, sind heute erweiterte und prädiktive Analysen unabdingbar. Denn nur so können das Data Warehouse von allen Seiten beleuchtet und Details bestimmter Performance-Ergebnisse eingehend untersucht werden. Mit herkömmlichen OLAP-Analysen lassen sich derartige Anforderungen kaum mehr erfüllen. In diesem Punkt waren sich die Teilnehmer am MicroStrategy Swiss Analytics Day einig.

Schnell und flexibel

«Wir brauchen starke, schnelle Tools, mit deren Hilfe wir auch lernen können», sagt Martin Buess, Head of GI Claims Controlling & MI bei der Zürich Insurance Group. Die Lösung müsse zudem kosteneffizient und benutzerfreundlich sein – auch für Analytics-Amateure – Mobile-Funktionalität aufweisen und mit grossen Datenmengen umgehen können, so Buess' Begründung für den Einsatz von MicroStrategy Self-Service BI und Analytics. Bei der Versicherung geht es darum, eine Übersicht über sämtliche Versicherungsfälle in allen Ländern und Regionen, in denen die Zürich Insurance Group tätig ist, zu erlangen. «Business Intelligence ist die einzige Antwort», weiss Buess. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Konsequenz Mobile App
Dem pflichtet Elmar Benelli, Leiter DWH LAMDA, Arbeitsmarktstatistik beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) bei. Das MicroStrategy-Projekt ist umfangreich, denn das Seco hat komplett alle bestehenden BI-Tools ersetzt, mit denen die Auswertungen der aktuellen Arbeitslosenstatistiken für die RAVs (Regionalen Arbeitsvermittlungszentren) und für die rund 40 Arbeitslosenkassen gemacht werden. «Die Anforderungen an Business Intelligence steigen auch bei uns. Wir brauchen eine Technik, die einen flexiblen Zugriff auf unsere Daten ermöglicht», so Benelli. Die logische Konsequenz: eine Mobile App. Das Seco arbeitet zusammen mit MicroStrategy derzeit an einer «amstat-App» – auf www.amstat-ch findet sich die schweizerische Arbeitsmarktstatistik – die in den nächsten Wochen für das iOS-Betriebssystem erhältlich sein wird. Für Android wird es eine abgespeckte Version geben. «Mobile Analytics» ist ein Teil der MicroStrategy Analytics Plattform, mit deren Hilfe man eigene Applikationen bauen kann. Ähnlich wie beim Lego-Baukasten liefert der BI-Spezialist die Bausteine, die man per Click selbst nach eigenem Gusto zusammensetzen kann.

Testaufwand höher als erwartet

Benelli gibt seine Erfahrungen, die er beim Projekt gesammelt hat weiter: Keep it simple stupid gelte auch bei Mobile-Entwicklungen, am besten starte man mit einem Storyboard, bewährt habe sich zudem die integrierte Metadatenschicht und der Testaufwand sei höher als bei der Webentwicklung. «Was die ständig neuen Anpassungen betrifft, sind wir bei Mobile heute, wo wir beim Web vor 20 Jahren waren», meint Benelli. Entscheidend seien am Ende aber immer die Menschen und wie sie miteinander kommunizieren. Hier lenkt auch Buess ein: «Ich bin überzeugt davon, dass die IT zeitnah mit dem Business zusammenarbeiten muss.»

François Protopapa, Head E-Commerce/Analytics & Compliance bei der Bestseller Handels AG rief das Thema New Intelligence Enterprise auf den Plan. Wer keine Veränderung wage und nicht bereit sei zu investieren, werde früher oder später in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Aufgrund der Kosten habe man bei Bestseller zuerst gezögert, sich neue BI-Tools anzuschaffen, kam letztlich aber nicht drum herum, seine Daten zeitnah zu analysieren, um Projektrisiken zu reduzieren und Betriebs- und Investitionskosten so tief wie möglich zu halten. Lesen Sie auf der nächsten Seite: was wir vom Fussball lernen können
Schliesslich spannte Schiedsrichter-Legende Urs Meier noch eine Brücke vom Fussball zum Geschäftsleben. Dank detaillierter Analysen konnte zum Beispiel festgestellt werden, wie viel Zeit während einer Partie mit Herumstehen, diskutieren und Herdenbildung vertrödelt, und wie viel Zeit im Schnitt wirklich Fussball gespielt wird: Bei der WM in Japan und Südkorea waren das 52,2 Minuten. Meiers Herzfrequenz während eines WM-Spiels liegt übrigens bei rund 180 Schlägen pro Minute und für Entscheidungen hat er maximal eine Sekunde Zeit. «Entscheidungen fällen heisst Risiken eingehen», weiss Meier und: «Ein Geschäftsleiter leitet das Unternehmen und pfeift nicht nur. Pfeifen kann jeder.»



Das könnte Sie auch interessieren