22.01.2015, 14:30 Uhr

Oracles Ellison bläst zum Preiskampf

Oracles Appliances - die Pre-engineered Systems - waren schon immer extrem performant. Jetzt sollen sie auch extrem kostengünstig werden. Oracle-Frontmann Ellison bläst zum Kampf gegen Cisco, EMC und HP. Am Mittwoch präsentierte das Unternehmen die fünfte Generation (X5) seiner Engineered Systems.
Larry Ellison eröffnet eine neue Front im Kampf gegen Cisco, EMC, HP und Dell. Oracles Appliances, die sogenannten Engineered Systems, überzeugten bislang durch eine extrem gute Performance und einen sehr guten Return on Invest (ROI). Die recht hohen, sechs- bis siebenstelligen Verkaufspreise liessen jedoch viele Kunden zögern und zu anderen Lösungen greifen. Kunden schauen, so Oracle, zuallererst auf den Kaufpreis und nicht auf die langfristigen Finanz-KPIs. Konkurrenten wie EMC und Cisco haben davon profitiert.
Ellison ist das natürlich ein Dorn im Auge. "Cisco, EMC und HP können uns in Sachen Performance nicht das Wasser reichen", sagte er. Aber sie lockten die Kunden mit sehr niedrigen Verkaufspreisen und seien mit dieser Strategie sehr erfolgreich gewesen. Dabei sind teuer und kostengünstig relativ. Lösungen von EMC und Cisco sind beileibe nicht preiswert, aber sie sind immer noch preiswerter als das, was Oracle bislang offerierte. Zumindest zurzeit noch.

Ellison hat das Preisargument satt

Mit der neuen fünften Generation seiner "Engineered Systems", die Oracle am Mittwoch am Firmensitz in Redwood Shores präsentierte, soll das alles anders werden."Wir können das Preisargument nicht mehr hören", meinte Ellison auf seiner Keynote. Künftig würden Oracles Appliances nicht mehr nur die schnellsten Systeme mit dem besten ROI, sondern auch die preisgünstigsten sein, versprach der CTO. 

10.000 verkaufte Oracle-Appliances

Zu Oracles Produktfamilie der Engineered Systems gehören Appliances wie die Datenbankmaschine Exadata, die Analyse-Appliance Exalytics, Big Data, die Backup-Maschine Zero Data Loss und die Speichermaschine FS1 Flash SAN. Über 10.000 Einheiten seiner Engineered Systems hat Oracle bislang verkauft; etwa die Hälfte davon geht auf das Konto der Datenbankmaschine Exadata. "Wir wollten eigentlich Millionen davon verkaufen, aber jetzt sind es einige Tausend geworden", mokierte sich Ellison ein wenig über sich selbst. 
Der Konkurrent und Speicherkrösus EMC hat sich über das Joint Venture VCE mit Cisco zusammengschlossen. Mit zur EMC-Firmengruppe gehört ausserdem der Virtualisierungsmarktführer VMware. Für Ellison ist das keine ideale Kombination. Jeder Hersteller kommt mit eigener Software auf den Markt und verfolgt eigene, nicht aufeinander abgestimmte Release-Zyklen. "Derjenige, der dann am Ende dafür sorgen muss, das alles zusammenspielt, sind Sie, der Kunde", feuerte er gegen die Konkurrenz. Diese Arbeit nehme Oracle den Kunden ab, weil dort Hardware und Software optimal aufeinander abgestimmt ausgeliefert würden.

Exadata X5: schnellere Chips plus Flash

Das neue Release der Datenbankmaschine Exadata X5 läuft mit schnelleren Xeon Chips (18 Kerne), hat 50 Prozent mehr Arbeitsspeicher und wird auf Wunsch - zum ersten Mal - mit Hard-Drives/Flash Cache oder mit All-Flash ausgestattet. Die neue X5-Serie der Engineered Systems wird voraussichtlich im Herbst dieses Jahres auf den Markt kommen. Ellison beliess es nicht bei purer Rhetorik, sondern untermauerte seine Seitenhiebe auf die Konkurrenz mit detaillierten Performance-, Funktionalitäts- und Preisvergleichen. (Einige davon finden Sie auf den Grafiken: Oracle links in rot, rechts in blau der jeweilige Konkurrent).)



Das könnte Sie auch interessieren