IDF-Exklusiv 20.08.2008, 08:41 Uhr

Craig Barretts Zukunftsvision

Computerworld-Redaktor Michael Kurzidim berichtet live von Intels Entwicklerkonferenz IDF in San Francisco. Heute: Intel-Chef Craig Barrett zeichnet die Zukunft des Konzerns und der ganzen Industrie auf.
Zur Eröffnung der IDF lieferte Intel-Boss Craig Barrett jede Menge Zukunftsvisionen.
"Wo in der Welt treibt sich Craig Barrett gerade herum?", spannte Pat Gelsinger das wartende Publikum am ersten offiziellen Tag des Intel Developer Forums auf die Folter. Gelsinger, Ex-CTO und Chef von Intels Enterprise-Abteilung, liess es sich nicht nehmen, für Intels grossen, alten Mann das Vorprogramm zu spielen. Barrett ist in 60 Ländern der Welt als IT-Botschafter unterwegs und interessiert sich mehr für praktische Projekte als für technische Finessen.

Technik formt Alltag

Barrett, seines Zeichens Vorsitzender von Intels Aufsichtsrat, wartete natürlich hinter der Bühne und landete in San Francisco den ganz grossen Wurf. "Technologie hat das Potenzial, das Leben von uns allen zu beeinflussen, und das sind auf der Welt immerhin über fünf Millarden Menschen", hob er an. Erziehung und Bildung, Gesundheit und Wirtschaft heissen die Felder, auf denen sich die Zukunft der meisten Länder dieser Welt entscheiden wird. Es geht ums Ganze, und die Formel für den Erfolg besteht aus: intelligenten, gut ausgebildeten Menschen, schlauen Ideen, hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung und einer innovationsfreundlichen Gesellschaft. "Das haben auch fast alle Länder, die ich bereist habe, verstanden; nur die Vereinigten Staaten hinken zurzeit hinterher", kritisierte Barrett sein Heimatland. Eine Nation sei nur so stark wie ihr Erziehungssystem, fasst er zusammen.

Guter Lehrer besser als Super-PC

Technologie spielt in Erziehung, Wirtschaft und Wissenschaft nur eine Enabler-Rolle. Denn der zuverlässigste Garant für eine ausgezeichnete Erziehung sei immer noch eine sehr guter Lehrer, und nicht ein hoch gerüsteter PC, unterstrich der Aufsichtsratschef.
Auf die Menschen kommt es an. Das Micro-Financing-Projekt Kiva entstand vor vier Jahren auf Initiative von Matt Flannery. "Die Leute in Dritte-Welt-Ländern sind nicht bemitleidenswert, sondern durchaus in der Lage, erfolgreiche Kleinunternehmen aufzubauen, wenn man ihnen die Mittel dazu an die Hand gibt, und die meisten Unternehmer sind Frauen", erzählte Flannery.



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