07.11.2007, 11:21 Uhr
E-Government-Symposium
Die Schweiz ist europäisches Schlusslicht beim E-Government.
Im europäischen Vergleich der E-Government-Leistungen streitet sich die Schweiz mit Bulgarien, Polen und Lettland um den letzten Platz. Beim Aspekt Kundenfokus trägt sie sogar laut einer Studie von Capgemini unangefochten die rote Laterne. Die Sicht auf die Bürger und Firmen war denn auch das vordringlichste Thema am E-Government-Symposium 2007 in Bern, das erstmals gemeinsam von E-CH, der Berner Fachhochschule, dem ISB, Swiss-ICT, der Initiative E-Power sowie der Stiftung Produktive Schweiz veranstaltet wurde.
In seiner Keynote begrüsste Postchef Ulrich Gygi zwar die im Januar verabschiedete E-Government-Strategie, kritisierte aber gleichzeitig, dass zur konkreten Umsetzung Entscheide gefällt werden müssen. Und daran mangelte es bisher. Rolf Schumann, CTO bei SAP, provozierte die Behördenvertreter mit den Fragen: Wer ist mein Kunde und was braucht er zu welchem Zeitpunkt? Er rief sie auf, aktiv die Bedürfnisse der Bürger und Firmen zu ermitteln. Erst wenn die Angestellten des Bundes, der Kantone und Gemeinden sich als Public Servants verstehen, haben sie ihre Sicht- und Denkweise geändert und somit einen wichtigen Schritt zur Umsetzung der E-Government-Strategie gemacht.
Marco Bischof