20.03.2013, 10:46 Uhr

Yahoo will Dailymotion kaufen

Marissa Mayer scheint ihren ersten grossen Deal zu planen. Laut Medienberichten will sie sich die Videoplattform Dailymotion schnappen und mehrere hundert Millionen Dollar dafür ausgeben.
Mit dem Kauf von Dailymotion will Yahoo-CEO Marissa Mayer im Online-Videogeschäft mitmischen und in Europa besser Fuss fassen
Wer online Videos anschauen will, geht hauptsächlich auf YouTube. Doch weil das Anschauen von Videos im Internet sich einer riesigen Beliebtheit erfreut, gibt es auch nebst dem Google-Giganten Platz für Konkurrenz. Mit Dailymotion will sich jetzt Yahoo einen der bekanntesten Anbieter kaufen. Dies berichtet das «Wall Street Journal» ist Dailymotion.  Gemäss der Zeitung wird die Seite momentan auf 300 Millionen Dollar geschätzt. Auch wenn Yahoo vorerst nur 75 Prozent kaufen will, wäre es damit der grösste Deal, seit Marissa Mayer CEO des einstigen Internet-Giganten ist. Eine offizielle Bestätigung der geplanten Übernahme gibt es bisher nicht.

In Europa an Relevanz gewinnen

Dailymotion ist - gemessen an «Unique Usern» - die zwölftgrösste Video-Webseite der Welt. 116 Millionen Benutzer waren im Januar dort aktiv, sagt die Analysten-Firma ComScore dem «WSJ». Für Yahoo war aber nicht nur die Grösse das Entscheidungskriterium, sondern die regionale Verwurzelung. Dailymotion gehört momentan noch der France Telecom und ist gemäss ComScore vor allem in Frankreich und der Türkei beliebt. Und Marissa Mayer äusserte sich kürzlich über die Pläne Yahoos wie folgt: «Eine unserer Herausforderungen ist es, dass wir vor allem in den USA erfolgreich sind. Wir brauchen mehr Geschäfte, die wir international abwickeln können.» Sie meinte damit zwar vor allem Grossbritannien und Deutschland, aber Frankreich ist ein Start. Yahoo generierte im letzten Jahr 5 Milliarden Umsatz, 70 Prozent davon kamen aus dem US-Geschäft.  Und Dailymotion seinerseits will in den USA wachsen, wie France-Telecom-CEO Stéphane Richard im Februar sagte: «Dailymotion muss einen grossen strategischen Partner finden, idealerweise in den USA, damit die Türe für den US-Markt aufgestossen wird.» Der Deal scheint also eine Win-Win-Situation zu werden.



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