26.06.2009, 11:40 Uhr

Die volle Kostenkontrolle

Als Serviceprovider muss Swisscom IT Services ganz genau wissen, welcher Kunde wann wie viel verbraucht. Eine neue Software-Lösung sorgt für Transparenz bei der monatlichen Abrechung der Storage-Kapazitäten.
Norbert Funke ist Industry and Business Solutions Marketing Manager bei Symantec
Der grosse Vorteil von SaaS- oder Cloud-Lösungen ist die genaue Abrechnung nach Verbrauch. Die Serviceprovider überzeugen mit diesem Argument auch gerne ihre Kunden. Da sämtliche in Anspruch genommenen Leistungen genau verrechnet werden müssen, brauchen Storage-Provider den vollen Überblick über jedes Bit genutzter Kapazität. Das Problem dabei: Im Bereich der Plattenspeicher fehlte bei Swisscom IT Services bislang die Gesamtsicht, das «big picture». Für die Storage-Infrastruktur existierte keine zentrale Schaltstelle, alles musste per Hand verwaltet werden. Für Donat Kaeser, Product Manager Storage bei Swisscom IT Services, ein unhaltbarer Zustand. «Die Idee war, dies zu automatisieren und professioneller zu machen», erläutert er.
Von Anfang an galt es bei der Evaluation zu berücksichtigen, dass Swisscom IT Services aus strategischen Gründen keine Software-Agenten bei den Kunden installieren kann. Aus Sicherheitsgründen ist es untersagt, von einem zentralen Server auf Kundennetze zuzugreifen. Die Evaluation geeigneter Produkte führte zu einer Shortlist mit drei Anbietern. Entschieden hat sich Bruno Kocher, Head of Enterprise Storage bei Swisscom IT Services, letztlich für CommandCentral Storage von Symantec, da es «als einziges Tool alle unsere Anforderungen erfüllte». Den Chef der Storage-Abteilung hat aber nicht nur die Funktionalität überzeugt, wichtig war ihm auch, dass die Lösung bereits am Markt etabliert war. «Wir kennen gute Referenzen, die dieses Tool einsetzen», meint Kocher. «Das gibt zusätzliche Sicherheit.»

aktuelle Daten fürs Management

Die Implementierung der Version 5.0 gemeinsam mit Symantec verlief im Prinzip reibungslos. Trotzdem gibt Kocher den Rat, für die Einführung eines neuen Tools immer genügend Reservezeit einzuplanen. Meist ist nicht einmal die Maturität der Software das Problem, sondern interne Prozesse, die Verzögerungen verursachen. Zudem empfiehlt er, die internen Security-Spezialisten frühzeitig in das Projekt einzubeziehen, auch so könne unnötiger Zeitverlust vermieden werden.
Bruno Kocher schätzt an der Version 5.0 vor allem, dass er nun eigene SQL-Statements programmieren und dadurch viele Prozesse automatisieren kann. Dazu gehört das sogenannte Charge Back, mit dem die von den Kunden in Anspruch genommenen Leistungen erfasst und verrechnet werden. Die aktuellen Daten stehen nun auf Tagesbasis allen berechtigten Personen im Netzwerk der Swisscom zur Verfügung. Zudem gleicht die Software die Angaben mit der Anlagenbuchhaltung im SAP-System automatisiert ab.

Zentrale VerwaltungsPlattform

Swisscom IT Services nutzt die zentrale Plattform für das Management der Systemlandschaft - insbesondere, um Übersicht, Kontrolle und Auswertungen zu verbessern. Seinen Kunden kann der Storage-Provider so einen täglichen Statusbericht zur Verfügung stellen, der wiederum für deren Business-Entscheidungen von grosser Bedeutung ist. Von der zentralen Plattform aus verwaltet der Storage-Verantwortliche die gesamte Speicherlandschaft. Das Provisioning wird derzeit noch mit Tools der jeweiligen Hersteller erledigt, jedoch ist geplant, dies in der näheren Zukunft auch mit CommandCentral Storage zu erledigen.
«Diese Gesamtübersicht ist für unser tägliches Geschäft von grosser Bedeutung», erklärt Bruno Kocher. «Ohne die einzelnen Systeme ansehen zu müssen, haben wir jederzeit Kenntnis über die Verknüpfungen, über freien Plattenplatz und den Status der Subsysteme.» Mithilfe des Moduls Enterprise Reporter stellt Kocher verschiedene Managementinformationen zusammen, so zum Beispiel den Report über das monatliche Wachstum des Speicherplatzes. Ausserdem dient ihm das Symantec-Tool zur Überwachung des SAN (Storage Area Network): Probleme bei Ports und Switches werden per SMS oder E-Mail gemäss vordefinierter Grenzwerte gemeldet, sodass er sofort Massnahmen zur Fehlerbehebung treffen kann.

Effizienz im Tagesgeschäft

Neben der Gesamtsicht auf die Systemlandschaft, der verringerten Komplexität und dem besseren Storage-Management, verzeichnet Bruno Kocher auch eine deutliche Effizienzsteigerung im täglichen Betrieb, die er mit rund 20 Prozent beziffert. Diese Steigerung hat ihre Ursache vor allem in der automatisierten und damit schnelleren Verfügbarkeit wichtiger Systeminformationen. «Früher haben wir die relevanten Daten noch manuell in Excel-Tabellen eingetragen», erinnert er sich, «das ist jetzt natürlich vorbei.»
Als nächsten Schritt plant Kocher die Verbesserung des Backup Monitoring und Reportings. Danach soll alles automatisiert sein. Zum Dokumentieren des Provisioning hat er bereits eine Testlizenz des «Storage Change Manager» im Haus. Da Swisscom IT Services regelmässige Zertifizierungen durchführen lässt, ist ein sauber dokumentiertes Provisioning von zentraler Bedeutung. Ausserdem will er die Automatisierung weiter vorantreiben: «Da gibt es schon noch ein paar offene Punkte», meint er.

Mehr Übersicht, weniger kosten

Kochers Gesamtbewertung fällt positiv aus: Wegen der unterschiedlichen Systeme sei Swisscom IT Services auf ein unabhängiges und zuverlässiges Werkzeug angewiesen. Ohne die neue Plattform würde der Storage-Provider die Übersicht verlieren. «Das hat längst schon strategische Bedeutung», erklärt Kocher. Sein Kollege Donat Kaeser ergänzt: «Mit dem Einsatz von CommandCentral Storage erreichen wir eine bessere Total Cost of Ownership im Be-reich Storage - damit können wir unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter stärken.»
Norbert Funke



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