05.07.2011, 16:14 Uhr
UPC Cablecom wird zum Handy-Provider
Knalleffekt im Schweizer Telekom-Markt: Kabelnetzbetreiber UPC Cablecom kooperiert mit Orange und hat beim Bundesamt für Kommunikation einen Antrag auf Mobilfunkkennung hinterlegt.
UPC Cablecom plant nach einer wenig erfolgreichen Zusammenarbeit mit Sunrise die Rückkehr ins Mobilfunkgeschäft. Nach langen Verhandlungen mit allen drei Schweizer Handy-Providern hat der Kabelnetzbetreiber nun einen MVNO-Vertrag (Mobile Virtual Network Operator) mit Orange unterzeichnet. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe soll die Möglichkeiten ausarbeiten und im Detail prüfen, erklärt Sprecher Roland Bischofberger gegenüber Computerworld. Über konkrete Pläne könne derzeit allerdings noch nicht gesprochen werden, dazu sei es noch «viel zu früh».
Warum Orange?
Für Orange und gegen Swisscom sowie Sunrise habe das innovative MVNO-Modell, die solide Netzwerkinfrastruktur und nicht zuletzt das Bekenntnis zu den geplanten Investitionen gesprochen, so Bischofberger. Über finanzielle Details des Abkommens wollte der Unternehmenssprecher keine Auskünfte erteilen.
Cablecom als Quadruple-Player
Gleichzeitig mit dem Orange-Abkommen hat UPC Cablecom eine Mobilfunkkennung (Mobile Network Code, MNC) beim Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) beantragt. Dies ist nötig, um als MVNO-Anbieter auftreten zu können. «Dieser Vorgang hat allerdings keinen Zusammenhang mit der anstehenden Auktion um Mobilfunkfrequenzen», so Bischofberger. Mit der Möglichkeit, als Handy-Provoder aufzutreten, wird UPC Cablecom zum Quadruple-Anbieter von Internet-, TV, Festnetz - und Mobilfunkdiensten.
Harald Schodl