UCC 14.06.2012, 16:28 Uhr

Ein Thema, viele Meinungen

Am Dienstag, 12. Juni fand zum siebten Mal die Unified Communications&Collaborations-Konferenz statt, welche Computerworld mit verschiedenen Partnern präsentierte. Auch die diesjährige Ausgabe bescherte den Teilnehmern interessante Vorträge, spannende Case-Studies und kontroverse Diskussionen.
An der UCC 2012 gab es hochkarätige Redner und zahlreiches Publikum.
UCC ist nach wie vor ein dominierendes Thema in den IT-Abteilungen mittlerer und grosser Schweizer Unternehmen, wie die siebte UCC-Konferenz von Computerworld, die zusammen mit Cisco, Connectis, BlackBerry, und Damovo durchgeführt wurde, bewies. Der Saal im Gottlieb-Duttweiler-Institut war sehr gut gefüllt, als Rudolf Morf, Product-Marketing und Vertriebsspezialist bei Swisscomx das Wort ergriff und eine Zwischenbilanz seines Unternehmens präsentierte. Nach 18 Monaten UCC würde nun jeder Mitarbeiter 1,5 Tage pro Woche via Homeoffice, was sich finanziell extrem lohnen würde. Bislang konnten acht Millionen Franken pro Jahr durch die Reduzierung von Reisekosten und fünf Millionen durch eine Optimierung der Büroflächen und Access-Kosten gespart werden, sagte Morf. 

Always-on-Gesellschaft vs Millenials

Als nächstes sprach Claus Meergans, Product Sales Specialist Manager von Cisco. Er stellte diverse Best Practice Cases vor und gab den Zuhörern mit auf den Weg, dass es am Arbeitsplatz der Zukunft keinen Computer mehr haben muss. Oder wie es die Marktforscherin Gartner ausdrückt: «Mitarbeiter wollen keine Computer. Sie wollen kommunizieren, teilen, zeigen, geniessen, lernen, entdecken, analysieren und erstellen».  Zugleich prognostizierte Meergans, dass wir vor einem Paradigmenwechsel stehen. Die Millenials - Menschen, die im Jahr 2010 zwischen 20-30 Jahre alt sind - werden  bald der Always-on-Gesellschaft gegenüberstehen, die schon als Kleinkinder mit Tablets und Smartphones hantieren und das Internet als Erweiterung ihres Gehirns nutzen.  Konrad Broggi von Connectis mahnte die UCC-Teilnehmer, dass es noch genügend Unternehmen gäbe, die nicht genau wissen, was UCC ist. Vor allem Umfang und Folgen der Umsetzung würde von vielen unterschätzt. Wenn externe Hilfe bei Ingenieuren geholt werde, müsse darauf geachtet werden, dass diese nicht nur TK- sondern auch UCC-Erfahrung vorweisen können. Danach ist es wichtig, dass man sich nicht unter Druck setzen lässt, sondern selber entscheidet, wann UCC implementiert wird. Denn mit Unified Communications & Collaborations wird auch der Grundstein für künftige Prozessautomatismen gelegt. Auch sprach noch über BYOD, den Mega-Trend, der die Komplexität einer UCC-Infrastruktur vervielfacht und meinte dazu, dass die Zeit der Unternehmensstandards vorbei sei. Teens wollen heute kein MS Office mehr, sondern iOS, Android + Co. Das müsse mittel-/langfristig berücksichtigt werden.  Lesen Sie auf der nächsten Seite: BYOD ist gefährlich Nach einer Konferenz-Pause, an welcher sich die Teilnehmer über die neusten Produkte und Strategien von Cisco, Connectis, BlackBerry und Damovo informieren konnten, stellte Microsoft via Live-Vorführung ihren Vorschlag zu Unified Communications vor. Die Präsentation gelang. 

BYOD senkt IT-Kosten nicht

Als Abschluss und als Gegengewicht zu den bisherigen Rednern sprach Marco Marchesi, President & Chairman der ISPIN Zurich, von den Gefahren von BYOD und stellte folgende These auf: «Die meisten Mitarbeiter wollen eigentlich gar kein BYOD. sie wollen die gleichen Geräte wie zuhause für die Arbeit verwenden, nicht aber zwangsläufig dieselben!» Zudem würden weder die IT-Investitionskosten noch die IT-Betriebskosten sinken, wenn die Firma dem Mitarbeiter ein Gerät zur Verfügung stellt, da die IT-Sicherheit für BYOD zusätzliche Technologien benötigt. Absolute Sicherheit bei BYOD gibt es nicht, war aus den Worten Marchesis herauszuhören. Zwar können sich Unternehmen über komplexe Mitarbeiterweisungen abzusichern versuchen, aber Rechtssicherheit würden sie dadurch nicht erlangen. Darum empfiehlt er: Keine geschäftlichen Daten auf dem Endgerät und falls es doch nötig ist, eine Isolation der geschäftlichen Daten vorzunehmen. Doch auch nach allen Vorsichtsmassnahmen bliebe noch immer ein instabiles Element übrig: Der Mensch. 



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