Preiskampf 07.11.2016, 13:49 Uhr

Swisscom lanciert «Billig»-Flatrate

Mit «Wingo Mobile» lanciert die Billigtochter der Swisscom ein neues Flatrate-Handy-Abo zu einem Preis von Fr. 55.– im Monat.
«Wingo Mobile» heisst ein neues Flatrate-Mobilfunk-Abo der Swisscom. Das Abo beinhaltet «Telefonieren und Surfen ohne Tempolimit und ohne zeitliche Begrenzung» zu einem Preis von Fr. 55.? im Monat. Gesurft wird auf dem Swisscom-Netz. Eine Mindestvertragsdauer gibt es nicht. Erhältlich ist das Spar-Abo, bei dem Swisscom seinen Kundinnen und Kunden den ersten Monat schenkt, ab heute. Eine Flatrate gibt es nicht nur bei der Datennutzung, sondern auch beim Telefonieren ins Schweizer Mobilfunk- und Festnetz. Fürs Ausland stehen zwei verschwiedene Roaming-Pakete zur Wahl. Auffällig: Das 50-MB-Europa-Paket kostet bei Swisscom Fr. 5.50; bei Wingo Fr. 5.?. Dagegen ist aber das Swisscom-Gigabyte im Ausland mit einem Preis von Fr. 39.? vergleichsweise günstiger. Bei Wingo müsste man hier zu zwei 500-MB-Paketen à Fr. 25.? greifen.

Kannibalisiert Swisscom sich selber?

«Swisscom eröffnet den Preiskampf», folgert das Konsumentenportal Verivox, das bereits einen ersten Vergleich gezogen hat. Für Kunden, die unlimitiert surfen, telefonieren und SMS verschicken wollen, schliesse Swisscom mit dem «Wingo Mobile»-Abo zum bisherigen Spitzenreiter «Coop Mobile Swiss Flat» auf und setze dabei auch Salt und Sunrise unter Druck. «Wie auch Sunrise und Salt fährt Swisscom eine Mehrmarkenstrategie», sagt Telko-Vergleichsexperte Ralf Beyeler: Dies sei grundsätzlich sinnvoll, da Swisscom zum Beispiel die Marke «M-Budget» von Migros nutze, um kostengünstige Abos zu vertreiben, so Beyeler. Erstaunlich sei allerdings, dass Swisscom das neue Handy-Abo unter dem Namen «Wingo» und nicht unter «M-Budget» verkaufe, denn das Wingo-Abo sei so günstig, dass es gut unter die Marke «M-Budget» passen würde.

Wingo: ein Unternehmen der Swisscom

«Mit Wingo Mobile bekommen Kunden genau das, was sie wollen und bezahlen nur, was sie brauchen», wird Wingo-Chef Jean-Louis Mathez in der Medienmitteilung zitiert. Das Abo sei gedacht für Personen, die unbegrenzt surfen wollen und weder Shops noch Kundenservice benötigen. Das passt zur Strategie der Swisscom-Tochter: Vor einem Jahr lancierte der Branchenprimus die Gnstig-Marke Wingo im Rahmen einer alternativen Glasfaserangebotspalette für eine jüngere Klientel. 

Versteckte Kosten

Sehr teuer wirds beim telefonischen Kundenservice, der mit Fr. 1.50 pro Minute zu Buche schlägt. Ein Widerspruch: In der Medienmitteilung hält Wingo fest, dass keine Kosten für zusätzlichen Service oder «sonstigen Schnickschnack» verrechnet würden. Den Hinweis auf die Hotline findet man erst ganz unten in der Medienmitteilung. 



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