22.09.2017, 11:52 Uhr

Über Schweizer Städte fliegen bald autonome Lieferdrohnen

Zum Transport von Laborproben zwischen Spitälern soll in der Schweiz schon bald ein Netzwerk aus Lieferdrohnen entstehen. Die US-Firma Matternet entwickelte dafür eine Station, die das vollautomatische Be- und Aufladen von Drohnen ermöglicht.
Das auf Drohnen spezialisierte Logistik-Unternehmen Matternet hat den Aufbau eines permanenten Netzwerks aus selbstfliegenden Drohnen angekündigt. Die ersten Netzwerke sollen Spitäler in Schweizer Städten bedienen, wie das Unternehmen in einer Medienmitteilung schreibt. Möglich macht dies eine Bewilligung für das Überfliegen von dicht besiedelten Gebieten mit Lieferdrohnen, die Matternet im März 2017 von den Schweizer Behörden erhielt. Um die Transport-Netze nun permanent einzurichten, hat das Start-up mit Sitz in Menlo Park in Kalifornien eine fix installierte Station entwickelt, auf der Drohnen starten und landen können. Die «Matternet Station» ist rund zwei Quadratmeter gross und kann gemäss ihren Entwicklern entweder am Boden oder auf Dächern platziert werden. Nutzerinnen und Nutzer geben über eine App Fracht-Details ein und legen beispielsweise Blut- oder Laborproben in eine spezielle Box. Wird das Kästchen bei der Station eingelegt, belädt diese automatisch die Drohne. Danach wird das Paket zur Ziel-Station geflogen. Dort kann die Fracht mit einem QR-Code abgeholt werden. Bei der Landung tauscht die Station automatisch den Akku der Drohne aus, damit sie wieder genügend Saft für den Rückflug hat. Die maximale Flugdistanz der Drohnen beträgt 20 Kilometer, wobei dies laut Matternet je nach Wetterbedingungen variieren könne. Zudem sollen die selbstfliegenden Transporteure eine Geschwindigkeit von 70 Kilometern pro Stunde erreichen. Wie «The Verge» berichtet, soll bereits im Oktober das erste Netzwerk aus Lieferdrohnen den Betrieb aufnehmen. Ob dieses in Lugano installiert wird, wo Matternet seit Frhjahr 2017 gemeinsam mit der Post Laborproben zwischen zwei Spitälern transportiert, ist nicht bekannt. Gegenüber Computerworld wollten dazu weder Matternet noch die Post Stellung nehmen. Die Post liess lediglich verlauten, dass sie Partner des innovativen Start-ups aus den USA sei und deren technologische Entwicklung sowie die der Drohnentechnologie mit grossem Interesse verfolge. Auch würden Neuerungen für eine allfällige Verwendung für die Belange der Post geprüft.



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