11.08.2005, 09:29 Uhr

Schneller als die Dampfwalze

In Sachen Virtualisierungssoftware gilt VM-Ware als Pionierin und derzeit noch als unangefochtene Branchenprimadonna.
Seit kurzem drängt aber auch Microsoft in dieses Segment. Mit den Redmondern auf den Fersen will VM-Ware, seit 2003 eine Tochter von EMC, jetzt einen Zahn zulegen und ihre Technik als Defacto-Standard etablieren. Zu diesem Zwecke hat sie sich eine cleve-re Strategie ausgedacht: Eine -Reihe von Branchenschwerge-wichten soll Zugang zu ihrem Sourcecode erhalten. Zu den Unternehmen, von denen sich die Kalifornierin in die Karten schauen lassen will, zählen IBM, Hewlett-Packard, Cisco, CA, AMD und Intel. Wie Diane Green, Oberste bei VM-Ware, ausführt, soll diesen Firmen der Code sowie die Schnittstellen ihres ESX Servers im Rahmen eines Programms namens VM-Ware Community Source lizenzfrei offen gelegt werden. Damit sollen die Partner die Entwicklung mitbestimmen können.
«Mit diesem Schritt können wir unsere Technik zum Standard machen, bevor die Dampfwalze anrollt», kommentiert Green. Die Dampfwalze, die in Form von Microsoft das Feld betritt, will nämlich mit der kommenden Windows-Ausgabe, Longhorn, ernsthaft ins Virtualisierungsgeschäft einsteigen. Obwohl sich die Gates-Company vor zwei Jahren Connectix, eine Herstellerin von entsprechender Software, einverleibt hat, beschränkten sich bislang ihre diesbezüglichen Bemühungen auf ein Minimum. «Weil diese Art von Software zwischen dem Betriebssystem und der Hardware sitzt, könnte die strategische Wichtigkeit von Windows abnehmen», begründet Gartner-Analyst Martin Reynolds die Zurückhaltung der Redmonder.
Claudia Bardola



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