Orange
05.07.2010, 09:35 Uhr
Schluss mit der Handy-Flatrate
Provider gewöhnen Anwender mit Datenpaketen ans mobile Internet. Doch der stark ansteigende Verbrauch macht Probleme. Orange kündigt Änderungen an.
Für Kunden ist die jetzige Situation sehr komfortabel: Dank Datenvolumen mit bis zu 1 GB pro Monat surfen Handy-Nutzer in der Schweiz zu einem fixen Monatstarif. Mit diesen einfachen Preisplänen erreichten die Provider ihr Ziel: die Kunden an das mobile Surfen zu gewöhnen. Das bestätigt der Vizepräsident des schwedischen Netzausrüsters Ericsson, Mats Granryd: «Die Anbieter benutzen die Flatrate nur, um neue Kunden an Land zu ziehen.»
Mit der starken Verbreitung des iPhones - jeder Zehnte hat eins - steigt automatisch die Netzauslastung. Und mit jedem neu verkauften Smartphone nimmt die Anzahl Nutzer weiter zu, die über die Datennetze von Orange, Sunrise und Swisscom surfen. Das Wachstum ist exponentiell: Alle sieben bis acht Monate verdoppelt sich das Datenvolumen. Die Grenze dürfte bald erreicht sein. Denn: Je mehr Nutzer auf eine Zelle zugreifen, desto langsamer die Verbindung und desto länger die Wartezeiten.
NEUE TARIFMODELLE GEFRAGT
Granryd prophezeit deshalb: «Aufgrund der steigenden Netzauslastung wenden sich Provider von ihren Flatrate-Angeboten mit den fixen Preisen ab und wechseln zu alternativen Verrechnungsmethoden.» In der Schweiz findet das bereits statt: Orange-CEO Tom Sieber kündigt ein Modell an, das alle bestehenden Preispläne auf einen Schlag ablösen soll. «Der Kunde bezahlt nur noch das, was er tatsächlich nutzt», sagt Sieber, ohne sich konkreter zu äussern. Bedeuten kann dies einzig die Abkehr vom Fixpreis-Modell, was Sprecherin Therese Wenger bestätigt: «Ja, wir schaffen die Flatrate ab.» Wie die neue Verrechnungsmethode konkret aussieht, verrät das Unternehmen natürlich nicht.
Granryd prophezeit deshalb: «Aufgrund der steigenden Netzauslastung wenden sich Provider von ihren Flatrate-Angeboten mit den fixen Preisen ab und wechseln zu alternativen Verrechnungsmethoden.» In der Schweiz findet das bereits statt: Orange-CEO Tom Sieber kündigt ein Modell an, das alle bestehenden Preispläne auf einen Schlag ablösen soll. «Der Kunde bezahlt nur noch das, was er tatsächlich nutzt», sagt Sieber, ohne sich konkreter zu äussern. Bedeuten kann dies einzig die Abkehr vom Fixpreis-Modell, was Sprecherin Therese Wenger bestätigt: «Ja, wir schaffen die Flatrate ab.» Wie die neue Verrechnungsmethode konkret aussieht, verrät das Unternehmen natürlich nicht.
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Infrage kommende Preismodelle gibt es jedoch nur wenige: Die Abrechnung per Megabyte ist aufgrund von Handy-TV und YouTube nicht mehr zeitgemäss. Orange verrechnet das mobile Surfen deshalb vermutlich nach der genutzten Zeit. Wenn das stimmt, bedeutet dies für den Kunden allerdings das Ende des sorglosen Surfens, weil bei jeder Verbindung Gebühren anfallen würden. Ob die Kosten durch die Abkehr von der Flatrate im Endeffekt ansteigen, lässt sich erst sagen, wenn Orange konkrete Preise kommuniziert. Verloren geht aber auf jeden Fall der Komfort für den Handy-Nutzer, auch wenn Orange die kommende Änderung mit dem Motto «Nur bezahlen, was genutzt wird» umschreibt. Telekom-Experte Ralf Beyeler von Comparis kritisiert die Pläne heftig: «Schafft Orange die Flatrate ab, katapultiert sich der Anbieter zehn Jahre in die Vergangenheit zurück.» Das Modell habe keine Chance und sei Selbstmord, so Beyeler.
MEHR TEMPO FÜR MEHR GELD
Mit der Schaffung von Premium-Zugängen liesse sich das Netz ebenfalls entlasten. Das Modell sieht so aus: Standardmässig surfen die Kunden mit langsamem Tempo. Wer schnellen Zugang braucht, zahlt extra und erhält erstens Netzpriorität und zweitens eine schnellere Download-Rate. Swisscom-Sprecher Olaf Schulze äussert sich nur bedeckt: Man mache sich dazu Gedanken, aber spruchreif sei derzeit nichts. Die Abschaffung der Flatrates sei für den Marktführer derzeit kein Thema. Ähnliches lässt Sunrise verlauten: Die Flatrates kommen bei den Kunden sehr gut an und eine Abschaffung sei überhaupt kein Thema. Darüber hinaus bestünden keine Netzengpässe - priorisierte Zugänge machten deshalb in absehbarer Zeit keinen Sinn.
Mit der Schaffung von Premium-Zugängen liesse sich das Netz ebenfalls entlasten. Das Modell sieht so aus: Standardmässig surfen die Kunden mit langsamem Tempo. Wer schnellen Zugang braucht, zahlt extra und erhält erstens Netzpriorität und zweitens eine schnellere Download-Rate. Swisscom-Sprecher Olaf Schulze äussert sich nur bedeckt: Man mache sich dazu Gedanken, aber spruchreif sei derzeit nichts. Die Abschaffung der Flatrates sei für den Marktführer derzeit kein Thema. Ähnliches lässt Sunrise verlauten: Die Flatrates kommen bei den Kunden sehr gut an und eine Abschaffung sei überhaupt kein Thema. Darüber hinaus bestünden keine Netzengpässe - priorisierte Zugänge machten deshalb in absehbarer Zeit keinen Sinn.