10.02.2006, 17:58 Uhr

KOF als Sunrise-Sprachrohr

Die Diskussion um die Öffnung der letzten Meile verläuft weiterhin harzig. Dieser Tage hat die Fernmeldekommission des Ständerats einmal mehr ihren Standpunkt klargemacht, auf der zeitlich unlimitierten Liberalisierung der letzen Meile zu bestehen.
Im Auftrag von Sunrise plädiert die KOF für einen zeitlich unbefristeten Bitstrom-Zugang.
Damit stellt sie sich gegen den Nationalrat, der der Swisscom-Konkurrenz den Bitstrom-Zugang auf den Kupferkabeln nur für zwei Jahre gewähren und sie damit zwingen will, in eigene Infrastrukturen zu investieren. Von der Umsetzung des nationalrätlichen Vorschlags rät die Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich jetzt dringend ab. In einer Untersuchung resümiert sie, dass ein befristeter Zugang die Investitionsbereitschaft der Swisscom-Mitbewerber eher verringern würde und schlussendlich dazu führen könnte, dass die Schweiz im europäischen Vergleich ihre Schlusslicht-Position in Sachen Breitband zementieren würde. Ein unbefristeter Zugang hingen würde den Wettbewerb fördern und mittelfristig sogar zu einer besseren Versorgung der Randregionen führen. Dass der Report so liberalisierungsfreundlich ausgefallen ist, mag kein Zufall sein: Er wurde nämlich von Swisscom-Feindin TDC Switzerland, vulgo Sunrise, in Auftrag gegeben.
Claudia Bardola



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