Apple 07.06.2005, 11:55 Uhr

Intel-Macs schon ab nächstem Jahr

Nun ist es definitiv: Apple-Boss Steve Jobs hat in seiner mit Spannung erwarteten Eröffnungsrede zur Worldwide Developer Conference in San Francisco die Trennung von IBM als Prozessorenlieferant bekannt gegeben. Künftig wird Intel die Herzen für den Macintosh liefern. Schon im nächsten Jahr soll es soweit sein. Die Trennung von IBM ist aber bei Weitem nicht die einzige Überraschung, die Jobs gestern bereit hielt.
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Obwohl im Vorfeld viel spekuliert wurde, sorgte Apple-Chef Steve Jobs in seiner Eröffnungsrede zur Worldwide Developer Conference in San Francisco für staunen. Nach über zehn Jahren zieht der Konzern einen Schlussstrich unter seine Partnerschaft mit IBM. «Unser Ziel ist es, den Kunden die besten PCs der Welt zu bieten, und wenn ich in die Zukunft schaue, hat Intel bislang den stärksten Fahrplan», begründet Steve Jobs den drastischen Schritt. Gründe für den Bruch mit IBM seien auch Defizite in den PowerPC-Prozessoren und deren grosser Wärmeverbrauch. Dadurch war es weder möglich die G5-CPU in ein Notebook einzubauen noch einen Power Mac mit 3 GHz zu produzieren.
Die ersten Intel-Macs sollen nächstes Jahr auf den Markt kommen. Bis Ende 2007 will Apple den Übergang abgeschlossen haben. Probleme mit der Portierung von Mac OS X soll es keine geben. «Mac OS X hat ein Doppelleben geführt». Seit den letzten fünf Jahren sei das Betriebssystem so angelegt gewesen, dass es sowohl auf PowerPC-Prozessoren als auch auf Intel-Chips laufen könne. Damit auch Anwendungen mit den neuen Prozessoren zurechtkommen, will Apple die ersten Intel-Macs mit einer Technologie namens Rosetta ausliefern. Sie kann für PowerPC-Chips programmierten Code für Intel-CPUs «übersetzen».

Auch in Zukunft kein OS auf einem Fremd-PC

Trotz der Unterstützung für die Intel-Architektur wird das Mac-Betriebssystem auch künftig nicht auf PCs von Fremdherstellern laufen. Dies hat Apple verhindert. Laut Experten ist es aber theoretisch möglich, künftig ein Windows-System auf Apple Rechnern zu installieren. Damit würde die Apple-Hardware für ein ganz neues Publikum interessant.
Weitere Hardware-Neuerungen präsentierte Steve Jobs an seiner Eröffnungsrede keine. Dafür hat es im Softwarebereich ein paar sehr interessante Ankündigungen gegeben: So ist bereits der Nachfolger des aktuellen Mac OS X 10.4 (alias Tiger) in der Mache. Er trägt den Codenamen Leopard und soll Ende 2006/Anfang 2007 erscheinen. Die Veröffentlichung von Tiger erweist sich für Apple als Erfolg. Seit der Lancierung im April sollen von dem Betriebssystem fast zwei Millionen Stück über den Ladentisch gewandert sein.

iTunes unterstützt bald Podcasting

Auch für Fans der Musik-Software iTunes gibts gute Neuigkeiten. Das Programm wird in der kommenden Version 4.9 so genanntes Podcasting unterstützen. Steve Jobs sieht die Technologie als momentan «heisseste Sache im Radiobereich» an. Mittlerweile gäbe es über 8000 podcasts, viele davon würden von Radioprofis produziert. Bislang konnten Podcasts nicht direkt über die iTunes-Sofware auf MP3-Player wie den iPod geladen werden. Mit der neuen Version 4.9 soll dies gehen. Apple hat dafür speziell ein neues Verzeichnis in die Oberfläche des iTunes Music Store eingefügt, der mit dem Programm verknüpft ist.
Selbst für die Windows-Nutzer hatte Steve Jobs eine spezielle Ankündigung in petto. Ab sofort sei eine Vorabversion von QuickTime 7 für das Microsoft-Betriebssystem verfügbar. Die neuste Ausgabe der Multimedia-Software bringt Unterstützung für den H.264-Videocodec, der in künftigen DVD-Nachfolgetechnologien wie HD-DVD und Blu ray Verwendung findet. Darüber hinaus beherrscht der Player 24-Kanal-Sound und kommt mit neuen Kontrollreglern für eine bessere Bedienung daher. Bislang ist die Vorabversion von QuickTime 7 erst in Englisch und für Windows 2000/XP erhältlich.



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