31.08.2010, 09:20 Uhr

Infineon stösst Handychip-Sparte an Intel ab

Für rund 1,4 Milliarden Dollar schnappt sich Intel die Handychip-Sparte von Infineon.
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Mini-GPS-Modul von Infineon
Die deutsche Chip-Schmiede Infineon Technologies hat sich mit dem US-Konzern Intel über den Verkauf ihrer Handychip-Sparte geeinigt. Wie Infineon mitteilt, wird das Segment im Rahmen einer Bartransaktion im Wert von rund 1,4 Milliarden Dollar an den Branchenriesen aus Santa Clara in Kalifornien veräussert. Die Transaktion soll im ersten Kalenderquartal 2011 abgeschlossen werden.
Durch den Verkauf solle der Wert von Infineon gesteigert werden, so Vorstandsvorsitzender Peter Bauer. Der Konzern könne seine Ressourcen nun «ganz auf starkes Wachstum» bei den verbliebenen Aktivitäten konzentrieren.
Mit der Veräusserung verabschiedet sich Infineon endgültig aus dem Kommunikationsbereich, nachdem bereits 2009 im Zuge der damaligen Refinanzierungsbemühungen des Münchner Unternehmens das Geschäft mit Chip-Lösungen für Breitbandwendungen an einen US-Investor verkauft worden war. Somit wird sich Infineon künftig auf Prozessoren für Automobil- und Industriekunden sowie für Sicherheitsanwendungen konzentrieren.
Infineon hatte die US-Bank J.P. Morgan bereits vor Monaten damit beauftragt, Optionen für den Bereich zu prüfen. Die deutsche Chip-Schmiede hatte nach Informationen von Dow Jones Newswires auch mit Samsung Electronics über eine Transaktion verhandelt.
In den ersten neun Monaten des im September endenden Geschäftsjahres 2009/10 von Infineon erzielte die Sparte «Wireless Solutions» einen Erlöszuwachs von rund 35 Prozent auf 883 Millionen Euro und einen operativen Gewinn von 50 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Verlust von 54 Millionen Euro angefallen. Zu den Kunden des Segments gehören Nokia, Sony Ericsson, Apple, aber auch Samsung.
Intel erwartet nach eigenen Angaben, dass Wireless Solutions weiter wachsen wird und will die Sparte als eigenständige Geschäftseinheit bestehen lassen. Die Übernahme ermögliche es Intel, ein Produktportfolio anzubieten, welches die gesamte Bandbreite an Wireless-Optionen abdecke, erklärt der Konzern.



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