Storage
26.04.2010, 06:00 Uhr
mehr Geld fürs Sparen
Die konjunkturelle Talfahrt scheint vorerst beendet. Auch in IT-Abteilungen klingen wieder optimistischere Töne an. Vor allem grössere Unternehmen öffnen ihre Schatullen für neue IT-Investitionen - insbesondere im Storage-Bereich.
Norbert Funke ist Industry and Business Solutions Marketing Manager von Symantec
Kostensenkung und effiziente Verwaltung von komplexen IT-Strukturen stehen bei IT-Verantwortlichen in mittleren Grossunternehmen mit 2000 bis 10000 Mitarbeitern ganz oben auf der Agenda für 2010. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie «State of the Data Center Report» von Symantec unter insgesamt rund 1800 Unternehmen in 26 Ländern. Alleine in Deutschland erwartet gut ein Drittel aller Befragten für das laufende Jahr wesentliche technische Veränderungen in ihren Rechenzentren. Für die Schweiz liegen keine gesonderten Zahlen vor, es sind aber vergleichbare Resultate zu erwarten.
Voraussetzung für Investitionen sind jedoch damit zu erzielende Kosteneinsparungen. Technologien wie Cloud Computing, Speichermanagement und -virtualisierung sowie das Disaster Recovery stehen daher im Mittelpunkt. Ein genauer Blick in die Erhebung unter den deutschen Unternehmen verdeutlicht: Vor allem IT-Aspekte wie Sicherheit, Backup und Wiederherstellung, Speichermanagement sowie der kontinuierliche Schutz für sensible Daten rangieren im laufenden Jahr ganz oben. So planen 85 Prozent der Befragten Investitionen im Bereich Sicherheit. 68 Prozent der Konzerne zählen Backup und Recovery und 80 Prozent die Datensicherung zu den wichtigen bis sehr wichtigen Anliegen für 2010. Der IT-Bereich Disaster Recovery zählt ausserdem zu den relevanten Bereichen für neue Investitionen. Hier herrscht offensichtlich Nachholbedarf: Bei mehr als einem Drittel sind die entsprechenden Notfallpläne nicht dokumentiert oder müssen überarbeitet werden.
Intelligent speichern
Zu einer der ersten Aufgaben in zahlreichen mittelgrossen bis grossen Unternehmen gehört die Verbesserung des Speichermanagements. Die Erfahrungen zeigen: Standardmässig wird den verwendeten Applikationen zu viel Speicherplatz zugewiesen, weil ihr potenzielles Datenwachstum mit einberechnet wird. Um die schwierige nachträgliche Zuweisung von Storage zu vermeiden, kalkulieren IT-Verantwortliche hier lieber grosszügig - und verschwenden bares Geld. In der Praxis hat sich nämlich gezeigt, dass Anwendungen in der Regel deutlich weniger Platz benötigen als zugewiesen. Oft sind nicht einmal 25 Prozent des gesamten Volumens überhaupt belegt.
Moderne Speichermanagement-Werkzeuge erlauben es, diese ungenutzten Speicherbereiche optimal zu verteilen, ohne dass Applikationen dazu abgeschaltet werden müssten. Die Folge: Neue Ausgaben in zusätzlichen Speicherplatz entfallen. Ähnlich komfortabel lässt sich auch eine nachträgliche Aufstockung des Speicherplatzes bewerkstelligen, wenn Anwendungen stärker wachsen als vermutet.
In diesem Zusammenhang sehen mittelgrosse Unternehmen auch das Thema Speichermigration als eine der dringenden Aufgaben für das laufende Jahr. Der Grund: Die Migration von Daten einer Applikation ist eine der häufigsten Ursachen für geplante Ausfallzeiten. Meist können mit der mitgelieferten Software nämlich nur Daten von einem Speichersystem auf ein anderes der gleichen Produktfamilie und des gleichen Herstellers verschoben werden. Wird jedoch der Hersteller gewechselt, müssen oft teure Spezialisten hinzugezogen und die Daten offline genommen werden. Mit speziellen Tools (zum Beispiel Symantecs Storage Foundation) lassen sich die kompletten Daten einer Applikation inzwischen einfach und online migrieren - auch auf Speichersysteme unterschiedlicher Hersteller und Typen sowie auf günstigere Storage-Systeme. Ebenso können mit der Funktion Dynamic Storage Tiering (DST) Daten anhand von Regeln auf unterschiedliche Speicherklassen innerhalb eines File-Systems erstellt und verschoben werden. Damit bleibt die logische Position der Datei erhalten, während sich der physische Ort ändert.
Gesetzeskonform speichern
Um eine andere Art des Speichermanagements geht es beim Aufbewahren von E-Mails. Das Problem: Weil E-Mails gesetzeskonform archiviert werden müssen, herrscht häufig ein regelrechter «Sammelwahn». Da aber oft mehrere Personen im Unternehmen dieselben E-Mails und Anhänge erhalten, werden diese auch mehrfach archiviert. Dies führt entsprechend zu einer riesigen Datenmenge mit teilweise redundanten Informationen.
Mithilfe einer E-Mail- und Content-Archivierungslösung können unstrukturierte Daten unternehmensweit gespeichert, verwaltet und leicht aufgefunden werden. Damit lassen sich die Archivierungskosten reduzieren, weil einerseits weniger Speicher zugekauft werden muss und andererseits die Projektkosten bei der Migration von E-Mail-Applikationen auf eine neue Version geringer sind. Hinzu kommen Einsparungen bei den Betriebskosten, weil Dateien schneller gefunden und weniger Daten administriert werden müssen. Positiver Nebeneffekt: Auch die spezifischen Energiekosten für die Storage-Systeme sinken.
Norbert Funke