Hier entsteht die smarte Schweizer Wirtschaft

Die Mitarbeiter mitnehmen

Exemplarisch nennt Swisscom vier Schritte, die man letztes Jahr ging: Für eine smarte Zusammenarbeitskultur werden die Arbeitsplätze weiterentwickelt. Eingeführt wurde dazu etwa eine hybride und smarte Arbeitsplatzumgebung, die ortsunabhängige Zusammenarbeit einfacher, effizienter und direkter gemacht habe. Kurz gesagt werden «die Unternehmensgrenzen durchlässiger, Wissens- und Wertschöpfungsnetzwerke, vernetzte Organisationsformen und Marktplätze für Fachpersonen entstehen». Als zweiten Punkt nennt Aeschlimann agile Zusammenarbeitsmodelle und die cloudbasierte Produktion, mit denen die Innova­tionszyklen für Services erhöht worden seien, um Markt­bedürfnisse rasch und effizient adressieren zu können.
Drittens habe man gewisse Produktionsprozesse automatisiert und könne sie dank künstlicher Intelligenz (KI) kostengünstig betreiben, fügt er an. So sei etwa im Kundendienst der Einsatz von KI weiter ausgebaut worden. Lernfähige Algorithmen unterstützen die Kundenbetreuer, indem sie automatisch E-Mails analysieren und klassifizieren. Schliesslich verweist Aeschlimann als vierten Schritt noch auf die Nutzung von Daten und KI, um bessere Geschäftsentscheidungen treffen und bessere Kundenerlebnisse schaffen zu können. Angesprochen werden hier unter anderem «personalisierte Angebote oder die einfachere Nutzung unserer Produkte und Services».
“Die digitale Transformation führt zu neuen Abläufen, Formen der Zusammenarbeit und Ansätzen der staatlichen Aufgabenerfüllung„
Vincenza Trivigno, Kanton Aargau
Die Staatsschreiberin verweist auf die im September 2018 lancierte interne Informations-, Partizipations- und Kollaborationsplattform «Smart Aargau». Hier tauschen sich Mitarbeitende und Kader über Departements-, Abteilungs- oder Sektionsgrenzen hinaus über Digitalisierungsthemen aus. Darüber würden entsprechende Anregungen und Vorschläge eingebracht, von denen einige als Quick-Wins bereits umgesetzt wurden. «Der Einbezug der Mitarbeitenden und die schnelle Umsetzung der Vorschläge schaffen ein motivierendes Arbeitsklima und erleichtern die täg­liche Arbeit.» Zudem habe der Regierungsrat des Kantons die
Erarbeitung und Umsetzung der «Strategie Digitale Transformation» (SDT) als Schwerpunkt im Aufgaben- und Finanzplan 2019–2022 verankert. Damit verfolge man laut Trivigno das Ziel, die «Modernisierung der Verwaltungs- und Kundenprozesse als Dachstrategie voranzutreiben».
Und Di Sandro vom Ventilhersteller Eugen Seitz spricht in Sachen digitaler Transformation wie jeder dritte Befragte in der CIO-Studie (jeder Vierte gab an, sie werde in drei bis sechs Jahren abgeschlossen sein) von einem andauernden Wandel, der bei Eugen Seitz schon früh gestartet sei. Aufseiten Operations habe man in dem seit 2005 laufenden digitalen Wandel etwa Lean Management eingeführt und so verschiedenste Prozesse verschlankt. Man adressiere «insbesondere Themen rund um Industrie 4.0, die darauf ausgerichtet sind, entlang der kompletten Wertschöpfungskette durchgehende Optimierungen zu erreichen».
Inzwischen habe man auch erste Projekte lanciert und Ventilprototypen entwickelt, die intelligenter Natur seien. Dank der digitalen Technologie werde man mit daten­basierten Analysen umfängliches Condition-Monitoring und Predictive Maintenance betreiben können. Damit erlaube man den Kunden, vorausschauende Instandhaltungen durchzuführen. Ausstehend sind laut Di Sandro aber noch die Verschlankung und Optimierung der IT-Standardprozesse, die Einführung neuer, agiler Projektvorgehensweisen und die Umsetzung einer Service-orientierten Integrationsarchitektur. «Wir wollen also noch effizienter in der Ausführung bestehender Services und schneller in der Umsetzung neuer digitaler Initiativen werden.»



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