30.05.2005, 09:17 Uhr
Echtzeit mit Verstand
Wie der Detailhandel die IT besser für seine Ziele ausschöpfen könnte, wurde an einer Tagung am Rüschliker GDI debattiert. Seit vielen Jahren betreibt Moshe Rappoport Grundlagenforschung am IBM-Labor in Rüschlikon über die Wechselwirkung von Technik und Handel. von Catharina Bujnoch
IBM-Forscher Moshe Rappoport empfiehlt der Handelsbranche, die IT gezielter als bisher zum Vorteil ihrer Kundschaft einzusetzen.
Auf einer Tagung mit dem Thema «Erfolgreich in der Multichannel-Welt» in unmittelbarer Nachbarschaft seines Arbeitsplatzes, nämlich am GDI (Gottlieb Duttweiler Institut), skizzierte er vor rund einhundert Zuhörern aus verschiedensten Handelsbranchen - vom AG Einkaufszentrum Glatt bis zu Unique Flughafen Zürich -, wie die IT künftig dem Handel dienlich sein könne.
Am einfachsten zu prognostizieren sei die Fortentwicklung der Technik: «Der bisherige Trend bei Hard- und Software - schneller, kleiner, billiger, besser - wird weiter anhalten, sich gar noch beschleunigen», dessen ist sich Rappoport sicher. Die Zukunft bringe daher auch im Retailbereich das Pervasive Computing. Soll heissen, dass immer mehr Alltagsgegenstände mit Chips bestückt werden, meist in Form von RFID (Radio Frequency Identifier). Die Frage sei lediglich noch, wann das passieren werde, bemerkte Rappoport, denn an der gesellschaftlichen Akzeptanz der RFID hapere es weiterhin. Gleichzeitig seien potenzielle Käufer immer besser informiert: Gerade Gadgets wie Handy oder PDA erlaubten ihnen, sich neutrale Preisvergleiche und Produktbeurteilungen zu verschaffen.
Am einfachsten zu prognostizieren sei die Fortentwicklung der Technik: «Der bisherige Trend bei Hard- und Software - schneller, kleiner, billiger, besser - wird weiter anhalten, sich gar noch beschleunigen», dessen ist sich Rappoport sicher. Die Zukunft bringe daher auch im Retailbereich das Pervasive Computing. Soll heissen, dass immer mehr Alltagsgegenstände mit Chips bestückt werden, meist in Form von RFID (Radio Frequency Identifier). Die Frage sei lediglich noch, wann das passieren werde, bemerkte Rappoport, denn an der gesellschaftlichen Akzeptanz der RFID hapere es weiterhin. Gleichzeitig seien potenzielle Käufer immer besser informiert: Gerade Gadgets wie Handy oder PDA erlaubten ihnen, sich neutrale Preisvergleiche und Produktbeurteilungen zu verschaffen.
Bemerkenswert findet der IBM-Forscher, dass solche Techno-Gadgets und Online-
Kommunikationskanäle vor allem durch die junge Generation und zunächst für den Privatgebrauch populär werden. Erst danach entdecken Firmen den Nutzen von Handys, Chats oder Blogs für sich. Er appellierte an die Unternehmer, sich dieser Kanäle auch zu bedienen. So mache es durchaus Sinn, beispielsweise in Blogs das Image der eigenen Firma zu verfolgen und sich gar in Chats einzumischen.
Kommunikationskanäle vor allem durch die junge Generation und zunächst für den Privatgebrauch populär werden. Erst danach entdecken Firmen den Nutzen von Handys, Chats oder Blogs für sich. Er appellierte an die Unternehmer, sich dieser Kanäle auch zu bedienen. So mache es durchaus Sinn, beispielsweise in Blogs das Image der eigenen Firma zu verfolgen und sich gar in Chats einzumischen.
Einblicke in die aktuellen Forschungsthemen lassen erahnen, wie der Handel künftig aus der IT schöpfen kann: Da wurde eine Waage entwickelt, die aufgelegte Waren identifiziert und den Preis automatisch berechnet. Elektronische Umkleidekabinen erlauben die virtuelle Kleideranprobe. Individuelle Wegleitungs-Displays auf dem Fussboden eines Warenhauses lotsen den Kunden zum Objekt seiner Kaufbegierde. Gesichtserkennung verfolgt die Mimik der Kunden beim Betrachten einer bestimmten Ware und eruiert so ihre Resonanz auf ein Produkt. Kurz, der Computer für den Retail soll immer mehr in der Lage sein, in Echtzeit aktuelle Trends zu identifizieren, so dass der Händler umgehend auf die veränderte Nachfrage reagieren kann.
Rappoport warnt dennoch davor, jedem IT-Trendthema blindlings hinterher zu laufen: «Fragen Sie sich als erstes immer: Was bringts für den Kunden? Dann nehmen Sie sich Zeit für Pilotprojekte. Bilden Sie interne Erfinderteams und lassen Sie sie herumpröbeln. Ziehen Sie gegebenenfalls externe Berater bei. Und vergessen Sie über all dem Ihren gesunden Menschenverstand nicht», so sein Ratschlag an die Adresse der Retail-Manager.
www.gdi.ch
www.zuerich.ibm.com
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