IDF
15.09.2010, 20:20 Uhr
Computer als Familienmitglied
Context-Aware-Computing berechnet mit personenbezogenen Daten von Menschen ihre Lieblingsrestaurants, den besten Freund, die passende TV-Sendung und gibt Gesundheitstipps. Ein Fortschritt, sagt Intel.
Justin Rattner, Forschungschef und Intels CTO, erzählte an seiner Keynote am letzten IDF-Tag über ein weiteres Projekt, das Intel verfolgt. Schon vergangenen Sonntag präsentierten Genevieve Bell und Horst Haussecker sieben aktuelle Forschungsprojekte (zum Artikel).
Zum "nächsten grossen Ding", wie es Rattner zum Abschluss seiner Keynote bezeichnete, soll "Context-Aware-Computing" werden. Geräte, die mit dieser Technik ausgestattet sind, lernen aufgrund des Verhaltens ihrer Besitzers ständig dazu und wissen dadurch nicht nur, wo sich diese gerade befinden, sondern auch wohin sie warum gehen wollen. Dank den gespeicherten Daten, kann das Gerät seinen Nutzern mitteilen, in welche Restaurants sie aufgrund ihrem Geschmack und der Grösse des Portemonnaies gehen sollen und wer sie dabei am Besten begleitet. Tipps, die sonst nur ein Familienmitglied oder gute Freunde geben können.
Doch neben Ausgehtipps bietet Context-Aware-Computing noch zahlreiche weitere Möglichkeiten: So erkennt ein Sensor, welches Familienmitglied die TV-Fernbedienung in der Hand hält und gibt dementsprechend Vorschläge für Fernsehsendungen, die die Person mag. Weitere Sensoren erkennen die Gangart von Personen und können warnen, wenn ein Sturz droht oder die Person keinen gesunden Gang hat.
So funktioniert Context-Aware-Computing
Das Computerprogramm sammelt Daten und unterscheidet dabei zwischen Hard- und Softinformationen. Zu Ersteren zählen die von Kameras, Sensoren oder Mikrofonen aufgezeichneten Bewegungen oder Umgebungsgeräuschen. Unter Softinformationen versteht Intel das Surfverhalten von Personen im Internet, Aktivitäten in sozialen Netzwerken oder verfügbare Termine im eigenen Kalender. Diese Infos werden vermischt und die wahrscheinlichste Aktivität berechnet. Kombiniert mit GPS-Daten lässt sich so nicht nur die genaue Position von Menschen bestimmen, sondern auch was diese gerade tun.
Dies ist noch Zukunftsmusik. Intel glaubt aber, mit Context-Aware-Computing eine Marktlücke entdeckt zu haben, die gefüllt werden will. Datenschutzprobleme sieht das Unternehmen keine, weil Nutzer die Datenhoheit behalten würden und selbst entscheiden, welche Informationen wem zukommen. Trotzdem: Irgendwo sind die stark personenbezogenen Daten gespeichert und können theoretisch in falsche Hände gelangen. Wer die Bedenken des Schweizer Datenschützers Hanspeter Thür zum wesentlich unproblematischeren "Google Streetview" kennt, kann sich seine Meinung zum Vorhaben Intels problemlos ausmalen.
Lesen Sie auf der nächsten Seite über Intels Gründe der zahlreichen Akquisitionen und den Weg des Unternehmens in die Zukunft.
Zum "nächsten grossen Ding", wie es Rattner zum Abschluss seiner Keynote bezeichnete, soll "Context-Aware-Computing" werden. Geräte, die mit dieser Technik ausgestattet sind, lernen aufgrund des Verhaltens ihrer Besitzers ständig dazu und wissen dadurch nicht nur, wo sich diese gerade befinden, sondern auch wohin sie warum gehen wollen. Dank den gespeicherten Daten, kann das Gerät seinen Nutzern mitteilen, in welche Restaurants sie aufgrund ihrem Geschmack und der Grösse des Portemonnaies gehen sollen und wer sie dabei am Besten begleitet. Tipps, die sonst nur ein Familienmitglied oder gute Freunde geben können.
Doch neben Ausgehtipps bietet Context-Aware-Computing noch zahlreiche weitere Möglichkeiten: So erkennt ein Sensor, welches Familienmitglied die TV-Fernbedienung in der Hand hält und gibt dementsprechend Vorschläge für Fernsehsendungen, die die Person mag. Weitere Sensoren erkennen die Gangart von Personen und können warnen, wenn ein Sturz droht oder die Person keinen gesunden Gang hat.
So funktioniert Context-Aware-Computing
Das Computerprogramm sammelt Daten und unterscheidet dabei zwischen Hard- und Softinformationen. Zu Ersteren zählen die von Kameras, Sensoren oder Mikrofonen aufgezeichneten Bewegungen oder Umgebungsgeräuschen. Unter Softinformationen versteht Intel das Surfverhalten von Personen im Internet, Aktivitäten in sozialen Netzwerken oder verfügbare Termine im eigenen Kalender. Diese Infos werden vermischt und die wahrscheinlichste Aktivität berechnet. Kombiniert mit GPS-Daten lässt sich so nicht nur die genaue Position von Menschen bestimmen, sondern auch was diese gerade tun.
Dies ist noch Zukunftsmusik. Intel glaubt aber, mit Context-Aware-Computing eine Marktlücke entdeckt zu haben, die gefüllt werden will. Datenschutzprobleme sieht das Unternehmen keine, weil Nutzer die Datenhoheit behalten würden und selbst entscheiden, welche Informationen wem zukommen. Trotzdem: Irgendwo sind die stark personenbezogenen Daten gespeichert und können theoretisch in falsche Hände gelangen. Wer die Bedenken des Schweizer Datenschützers Hanspeter Thür zum wesentlich unproblematischeren "Google Streetview" kennt, kann sich seine Meinung zum Vorhaben Intels problemlos ausmalen.
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Intel will künftig nicht mehr nur Prozessoren-Hersteller sein, sondern zu einer lösungsorientierten Unternehmung werden und auch Software und Services anbieten, wie CEO Paul Otellini in seine Eröffnungs-Keynote erzählte. Dafür habe Intel "Wind River" aquiriert. Um darüber hinaus ständigen Internetzugang zu ermögilchen, habe man die Handy-Sparte von Infineon gekauft. So liessen sich eigene 3G- oder LTE-Module entwickeln. Und nicht zuletzt erklärte Otellini den Kauf von Antiviren-Spezialist McAfee wie folgt: "Ich bin überzeugt, dass nur die Kombination aus Hard- und Software bestmögliche Sicherheit ermöglicht.
Kabellose Bildübertragung
Im Zuge der neuen Strategie zeigte Intel auf dem IDF eine Technik, die drahtlos Bilder von einem Laptop an Fernseher übertragen kann. Wireless Display, WiDi, ist bislang allerdings nur sehr eingeschränkt verfügbar, da es nur mit je einem Laptop-Modell von Dell, Sony und Toshiba funktioniert. Zudem lassen sich nur urheberrechtlich ungeschützte Inhalte übertragen. Mehr Infos zu WiDi finden Sie unter diesem Link. Wann das bisher exklusiv von Netgear hergestellte Produkt in die Schweiz kommt, ist bislang nicht bekannt.
Kabellose Bildübertragung
Im Zuge der neuen Strategie zeigte Intel auf dem IDF eine Technik, die drahtlos Bilder von einem Laptop an Fernseher übertragen kann. Wireless Display, WiDi, ist bislang allerdings nur sehr eingeschränkt verfügbar, da es nur mit je einem Laptop-Modell von Dell, Sony und Toshiba funktioniert. Zudem lassen sich nur urheberrechtlich ungeschützte Inhalte übertragen. Mehr Infos zu WiDi finden Sie unter diesem Link. Wann das bisher exklusiv von Netgear hergestellte Produkt in die Schweiz kommt, ist bislang nicht bekannt.