14.10.2011, 09:16 Uhr
Unified Communications kommt gut an
Die Nutzung neuer Kommunikationsformen in Unternehmen scheitert angeblich an der fehlenden Kommunikationskultur. Dieser Schluss dramatisiert allerdings die Situation.
Unternehmen setzen offenbar vermehrt auf moderne Kommunikationsmittel, was von den Mitarbeitern aber nicht vollumfänglich angenommen wird. Der IT-Dienstleister Damovospricht nach einer Umfrage unter 200 Geschäftsführern, Marketing- und Vertriebsmitarbeitern aus deutschen Firmen sogar von «erheblichem Nachholbedarf». Beim Blick auf die Auskünfte erschliesst sich indes, dass die Diskrepanzen nicht so gross sind, wie Damowo sie darstellt. So gaben die Befragten an, dass in den meisten Unternehmen diverse Kommunikationstechnologien bereitgestellt werden: bei 58 Prozent der Firmen können die Angestellten Social-Media-Plattformen wie Facebook nutzen, in 49 Prozent Videokonferenzen, in 45 Prozent Instant Messaging, in 42 Prozent Präsenzinformationen und in 27 Prozent haben die Angestellten Zugriff auf Tools für die Zusammenarbeit im Team.
Beachtliche Nutzungsquote
Gefragt nach der Nutzung gaben die Führungskräfte an, dass ihre Mitarbeitenden zu 49 Prozent Social-Media-Plattformen geschäftlich einsetzen. Per Videokonferenz kooperieren 36 Prozent der Angestellten, via Instant Messaging 35 Prozent. Mithilfe von Präsenzinformationen signalisieren 34 Prozent, ob sie aktuell beschäftigt oder für ein Gespräch verfügbar sind und 17 Prozent nutzen im Büroalltag Collaboration-Tools. Damit liegt die Adaptationsrate für die modernen Kommunikationsmittel zwischen 84 Prozent (Social Media) und 63 Prozent (Collaboration-Tools). Beachtlich hohe Werte. Sie entkräften die Vorwürfe von Damovo, die IT-Abteilung handle zu stark technikgetrieben und berücksichtige die Bedürfnisse der Fachabteilungen zu spät oder nur ungenügend. Vielmehr spiegelt sich hier ebenfalls der Trend, dass Angestellte aus dem Privatleben bekannte Technologien auch im Geschäft einsetzen. Der Ruf von Damovo-Geschäftsführer Carl Mühlner nach einem Verantwortlichen im Vorstand, der strukturelle und kulturelle Veränderungen der Unternehmenskommunikation durchsetzt, scheint angesichts hoher Adaptationsraten über das Ziel hinaus zu schiessen.