Was Unternehmen für den guten Ruf tun können
Klassisches Consulting
Neben kleineren Anbietern gibt es zahlreiche grosse Consulting-Firmen, die Unternehmen und anderen Organisationen beim Reputationsmanagement zur Seite stehen. So entschied sich vor ein paar Jahren die FDP für die Hilfe der Boston Consulting Group, um das Image der in eine tiefe Krise geratenen Partei aufzupolieren, ein neues Bild zu entwerfen und damit die «Marke zu revitalisieren». Die Unterstützung durch eine der grossen Unternehmensberatungen ist aber nicht grade billig. Für den Tipp, in Zukunft «lösungsorientiert, mutig, optimistisch und empathisch» aufzutreten, berechnete die Boston Consulting Group rund 30.000 Euro. Bezahlen mussten die Liberalen diese Summe wohl nicht. Sie soll als Parteispende verbucht worden sein.
Die Düsseldorfer Firma Revolvermänner wurde schon 2007 als Agentur für Online-Reputationsmanagement gegründet. Seitdem hat der Anbieter seine Services stetig weiterentwickelt. Mittlerweile bietet Revolvermänner einen Reputationsschutz für Unternehmen, Institutionen und auch für Privatpersonen an. Zu den verfügbaren Dienstleistungen gehören ein kontinuierliches Monitoring und Controlling der Online-Reputation eines Unternehmens oder einer Person, der Fach- und Führungskräfte in Firmen sowie der angebotenen Produkte und Services. Werden dabei rufschädigende Einträge, Negativbewertungen oder Kommentare in Blogs, Online-Foren oder anderen Portalen bemerkt, wird darauf teilweise auch mit Unterstützung von Juristen reagiert.
“Wichtig ist, vorbereitet zu sein, wenn der Krisenfall eintritt.„
Heiko Schwarz, Chief Revenue Officer und Mitgründer Riskmethods
Darüber hinaus bietet Revolvermänner an, Profile über Personen zu erstellen, die sich im Internet über einen Kunden äussern. So soll unter anderem festgestellt werden, ob ein Konkurrent Gerüchte im Internet streut. Hinzu kommen Leistungen wie das Coaching von Führungskräften, die Pflege der Einträge in Online-Diensten wie Facebook oder Xing und ein Shitstorm-Simulator.
Aber nicht nur Unternehmensberater sind in diesem Umfeld tätig. Auch viele PR-Agenturen bieten mehr als nur das Verfassen und Verbreiten von Pressemitteilungen an. Ein Beispiel ist die Münchner Agentur Vibrio, die auch Dienste zum Reputationsmanagement im Portfolio hat. Sie bestehen im Kern aus drei Komponenten: dem Image-, Issue- und Influencer-Monitoring. Beim Image-Monitoring geht es teils um die klassische Medienbeobachtung, aber auch um die Beobachtung des Wettbewerbs und ein Tracking von Kampagnen. Aktivitäten, die dem Image von Marken und Unternehmen schaden können, sollen so schneller entdeckt werden. Die beiden anderen Bereiche umfassen das Monitoring von viralen Themen und aktuellen Krisen. Dazu kommen Kontakte zu Bloggern und Video-Bloggern, die dann «für eine gezielte Ansprache und Zusammenarbeit» genutzt werden können.
Autor(in)
Andreas
Fischer