Software gegen Sorgenfalten
Petuum, ShieldIO und Corelight
Petuum
Das Problem: Auch in der Industrie kann Künstliche Intelligenz Unternehmen entscheidend voranbringen. Wie Qirong Ho, CTO und Co-Gründer von Petuum erklärt, decken KI-Lösungen dort aber meist nur spezifische Funktionen und Anwendungen ab. Eine weitere Hürde sei zudem die oft sehr hohe Komplexität.
Der Lösungsansatz: Petuum bietet daher die Software-Plattform Symphony an. Sie soll als Basis dafür dienen, dass Unternehmen auf einfachere Art und Weise ihre eigenen KI-Lösungen anhand vorgefertigter Module entwickeln können. Hierfür liefert die Firma standardisierte Prozesse, Software-Design-Tools sowie Bausteine für die Datenverarbeitung und das Machine Learning. Laut CTO Ho lassen sich so Deep-Learning- und Machine-Learning-Workflows in verschiedenen Umgebungen ausführen und skalieren. Petuum hat bereits prominente Unterstützer: Von der Plattform war der Softbank-Chef Masayoshi Son derart angetan, dass er kurzerhand 108 Millionen Dollar in das Unternehmen investierte.
ShieldIO
Das Problem: Die europäische Datenschutz-Grundverordnung DSGVO verlangt von Unternehmen, dass sie sorgfältig mit ihren Daten umgehen. Die Verschlüsselung der Informationen bietet dabei den besten Schutz. Wer aber mit den Informationen arbeiten will, muss sie zuerst entschlüsseln. Da wird es nun beispielsweise für Hacker interessant.
Der Lösungsansatz: Damit die Daten zu diesem Zeitpunkt nicht in falsche Hände geraten, setzt die Firma ShieldIO auf das homomorphe Verschlüsselungsverfahren. Dieses ermöglicht es, dass verschlüsselte Daten verarbeitet werden können, ohne sie zuvor zu entschlüsseln. Unternehmen können so verschlüsselte Informationen mit tieferer Latenzzeit durchsuchen und analysieren. Nicht nötig sind zudem KeyStores, die normalerweise für die Datenbankverschlüsselung gebraucht würden. Der ShieldIO-CEO AJ Jennings erklärt, dass stattdessen für jedes verschlüsselte Bit mit einem proprietären Algorithmus ein flüchtiger Schlüssel generiert wird. ShieldIO wurde mittlerweile etwa in das Cloud-Ökosystem von Oracle aufgenommen. Bereitgestellt werden kann das System als JDBC-, OBDC-, .NET- und EF-Datenbanktreiber.
Corelight
Das Problem: Hacker fallen heutzutage oftmals nicht mehr mit der Tür ins Haus. Vielmehr nisten sie sich in Firmennetzen ein und saugen Daten über längere Zeit ab. Besonders APT-Angriffe (Advanced Persistent Threats) stellen neue Herausforderungen für die IT-Sicherheit dar.
Der Lösungsansatz: Corelight bietet als Gegenmassnahme eine Network-Visibility-Lösung auf Basis des Open-Source-Frameworks Zeek. Das Tool für die Netzwerkanalyse wurde 1994 von Vern Paxson entwickelt. Er ist heute Chief Scientist bei Corelight. Das Unternehmen macht Zeek nun im Prinzip Enterprise-ready. Die Lösung soll im Datenverkehr die nötigen Informationen sammeln, um etwa Threat-Hunting-Teams auf mögliche Ungereimtheiten aufmerksam zu machen. Corelight-CEO Gregory Bell beschreibt die Lösung als «Schweizer Sackmesser für die Überwachung des Netzwerk-Traffics». So erkenne sie nicht nur APT-Angriffe, sondern zum Beispiel auch Malware-Infektionen, unbefugte Zugriffe, Phishing oder Datenklau.