Keine Lizenz zu viel bezahlen

SAP: Keine Lizenz zu viel bezahlen

Kunden in der Pflicht

Denn die Klassifikation ihrer Anwender in unterschiedlich teure User-Lizenztypen nehmen SAP-Kunden selbst vor, und greifen dabei anscheinend oft genug daneben. Hilfe von SAP ist dabei nicht zu erwarten. «Mit der Systemvermessung kontrollieren wir die User-Anzahl, nicht die User-Lizenztypen», sagt Andreas Stuker, Mitglied der Geschäftsleitung von SAP Schweiz. Von DLC erhobene Parameter wie verbrauchte CPU-Zeit oder Transaktionsvolumina seien allerdings nur für unternehmensinterne Verrechnungsmodelle interessant, so Stuker. Denn SAP erhebt, von wenigen Ausnahmen abgesehen, Lizenzgebühren pro User. Die Anzahl transferierter Datensätze spielt lediglich bei Lohnabrechnungen oder beispielsweise beim Zusatzmodul GTS, das zum Management grenzüberschreitender Handelsbeziehungen eingesetzt wird, eine Rolle.
Oft erleben Firmen nach der SAP-Systemvermessung jedoch eine böse Überraschung und werden zu deftigen Nachzahlungen verdonnert. «Kriterien wie CPU-Zeit und Transaktionen können SAP-Kunden Indizien liefern, die auf eine Fehllizenzierung hindeuten», meint Andreas Oczko, Vorstandsmitglied der deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe. Aber was dann? Häufig genug schreiben Regelverträge Lizenzen auf Jahre hinaus fest. Bei SAP beliebt ist beispielsweise die 15-Prozent-Regelung, welche das Verhältnis der Limited-Professional- zu den Professional-Anwendern definiert. Stellt ein Unternehmen später fest, dass es mehr preiswertere Limited-Professional-Lizenzen benötigt und macht diese gegenüber SAP geltend, steigen damit auch automatisch die kostenintensiven Professionals. Die Prozentregelung wirkt wie eine eingebaute Kostenschraube, die sich immer schneller dreht.



Das könnte Sie auch interessieren