«Fast die Hälfte aller Daten läuft auf Oracle»

Schweizer Labs treiben Innovation

CW: Oracle hat, wie viele andere grosse IT-Anbieter auch, einen Entwicklungsstandort in der Schweiz. Welche Zusammenarbeit gibt es mit den Ingenieuren in Zürich?
Kneubühl: Wir sind sehr stolz auf die Arbeit, die aus unseren Smart Innovation Labs im Zürcher Prime Tower kommt, dem grössten solchen Lab weltweit. Die Schweizer Entwicklungsteams stehen hinter einigen der beliebtesten neuen Produkte von Oracle, die das Cloud-Wachstum des Unternehmens vorantreiben.
Die MySQL HeatWave zum Beispiel ermöglicht es Unternehmen, grosse Datenmengen extrem schnell zu analysieren – Marktforscher haben über dessen Leistung im Vergleich zu AWS und Snowflake geschrieben. Es wird erwartet, dass der Umsatz mit Cloud Data Warehouses in diesem Jahr stark ansteigen wird, da Analystenteams Live-Daten sammeln, um beispielsweise Banktransaktionen zu analysieren oder Entscheidungen über Büroräume, Online-Verkäufe oder Produktionen zu treffen. Die Forschung und das Prototyping von Heatwave stammen aus dem Oracle Zurich Lab und das Schweizer Team von Oracle führte die Produktentwicklung durch.
Ein anderes Exempel ist GraalVM, Oracles Entwicklungstool zur Beschleunigung von Java- und Python-Code und zur Reduzierung der CPU-Kosten in der Cloud. Es wird heute bereits von Unternehmen wie Facebook, Goldman Sachs und Twitter verwendet. Der Grossteil des Software-Entwicklungsteams ist in Zürich angesiedelt.
CW: Von MySQL HeatWave war ebenfalls an der Cloud World die Rede…
Kneubühl: Stimmt. Dort ging es um die Beta-Version «MySQL HeatWave Lakehouse», das Kunden bei der Verarbeitung und Abfrage von Hunderten von Terabytes an Daten in Objektspeichern in einer Vielzahl von Dateiformaten unterstützt. Wie erwähnt, stehen unsere Teams in den Smart Innovation Labs in Zürich im Mittelpunkt dieser Fortschritte. Die Lösung soll Mitte nächsten Jahres allgemein verfügbar sein.
Zur Firma
Oracle
ist seit 36 Jahren als Oracle Software (Schweiz) tätig. Die hiesige Niederlassung ist wie die US-amerikanische Konzernmutter heute kein reiner Software-Anbieter mehr. Unter anderem Cloud, Business Applications und Storage sind als Geschäftsfelder hinzugekommen. Nach Schätzungen der Computerworld beschäftigt Oracle in der Schweiz rund 500 Angestellte an den Standorten Genf und Zürich, genauer im Prime Tower und im The Circle.




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