Kalenderwoche 39
27.09.2021, 07:13 Uhr
Computerworld Newsticker
Aktuelle Nachrichten aus der ICT-Welt, ultrakompakt zusammengestellt.
Postautos akzeptieren neuerdings Twint
Im Postauto können Billette ab sofort auch per Twint bezahlt werden. Möglich ist dies gemäss dem Mobile-Payment-Anbieter in den meisten PostAuto-Regionen der Schweiz, mit Ausnahme des Tessins und des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV). «Unser Ziel ist es, unseren Nutzerinnen und Nutzern das Leben möglichst zu vereinfachen. Dies ist uns nun in einer weiteren Alltagssituation, nämlich in den über 2000 Fahrzeugen von PostAuto, gelungen», wird Markus Kilb, CEO von Twint, zitiert. Der Dienst werde derzeit von mehr als 3,5 Millionen aktiven Userinnen und User genutzt.
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Chatbot führt Zahlungen via Telegram durch
Der Softwareanbieter BSS entwickelte auf Basis der Texterkennungstechnologie des Schweizer Sprachtechnologie-Anbieters Spitch einen Chatbot, der Zahlungen über den Messager Telegram durchführen kann. Eingesetzt werde dieser vorerst bei der russischen Bank PSB, wie es in einer Mitteilung heisst. Diese wolle den Dienst jedoch «zügig» auf weitere Messenger ausweiten. Der Chatbot erkennt laut den Ausführungen Rechnungen in der App automatisch und füllt diese auch automatisch aus. Bestätigen Kunden diese per SMS-Sicherheitscode, werde direkt der Geldtransfer veranlasst. Zum Einsatz komme ausserdem eine Zwei-Faktor-Authentifizierung sowie eine Cloud-basierte E-Signatur.
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Equinix eröffnet neues Rechenzentrum in Frankfurt
Der Colocation-Anbieter Equinix hat im Westen von Frankfurt das Data Center FR8 eröffnet. Laut eigenen Angaben investierte der Konzern insgesamt 103 Millionen US-Dollar in den Neubau, der dessen Colocation-Fläche um 4800 Quadratmeter erweitert. Im Carrier-neutralen FR8 könne «die volle Bandbreite an Interconnection- und Colocation-Services» genutzt werden – einschliesslich dem Software-definierten Dienst Equinix Fabric, Network Edge sowie dem automatisierten Bare-Metal-Dienst Equinix Metal.
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Waymo und Cruise kommen Robotaxi-Diensten in Kalifornien näher
Die Entwickler selbstfahrender Autos Waymo und Cruise haben einen wichtigen Schritt zum Start von Robotaxi-Diensten in Kalifornien gemacht. Die Strassenverkehrsbehörde des Bundesstaates erteilte ihnen die entsprechende Erlaubnis, jetzt fehlt noch die Zustimmung des Amtes für Versorgungsunternehmen. Die Verkehrsbehörde schrieb zugleich einige Einschränkungen für die kommerziellen Dienste vor. So darf Cruise, eine Tochterfirma des US-Autoriesen General Motors, die Robotaxis zwischen 22.00 Uhr und 6.00 Uhr morgens auf die Strassen von San Francisco schicken und diese dürfen mit maximal 30 Meilen pro Stunde (gut 48 km/h) unterwegs sein. Die Google-Schwesterfirma Waymo bekam von der Verkehrsbehörde die Erlaubnis für den Aufbau eines Robotaxi-Dienstes in Teilen von San Francisco und des Silicon Valley. Beide Firmen haben bereits die Erlaubnis zum Testbetrieb selbstfahrender Taxis, erst mit einer vollen Freigabe haben sie allerdings unter anderem die volle Freiheit bei der Preisgestaltung.
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Drastische Kritik an Facebook im US-Senat
US-Senatoren haben Facebook bei einer Anhörung zum Umgang mit jungen Nutzern mit heftiger Kritik überzogen. So verglich der Demokrat Ed Markey die Vorgehensweise des Online-Netzwerks vor allem bei Instagram mit verantwortungslosem Handeln der Tabakindustrie. «Facebook agiert wie die grossen Tabakkonzerne, sie verbreiten ein Produkt, von dem sie wissen, dass es der Gesundheit junger Menschen schadet», sagte Markey. Die Anhörung folgte auf eine Serie von Enthüllungsberichten im «Wall Street Journal». Darin hiess es unter anderem, Facebook habe aus Nutzerbefragungen gewusst, dass Instagram dem psychischen Wohlbefinden junger Mädchen im Bezug auf ihre Figur geschadet habe. Facebook-Managerin Antigone Davis, die bei dem Online-Netzwerk für Nutzersicherheit verantwortlich ist, konterte bei der Anhörung, dass den Befragungen zufolge Teenager bei anderen Themen hingegen Hilfe bei Instagram gefunden hätten. Bei der Kritik an Facebook und Instagram zeigten die notorisch gespaltenen Demokraten und Republikaner im Senats-Unterausschuss für Verbraucherschutz seltene Einigkeit. Facebook setzte wenige Tage vor der Anhörung die Entwicklung einer Instagram-Version für Kinder im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren auf unbestimmte Zeit aus und kündigte Konsultationen mit Eltern und Experten an.
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Zoom scheitert mit Kauf von Callcenter-Anbieter
Die knapp 15 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Five9 durch Zoom ist von Aktionären des Callcenter-Betreibers abgelehnt worden. Bei einer ausserordentlichen Aktionärsversammlung von Five9 erhielt das Unternehmen nicht die erforderliche Unterstützung der Aktionäre für den Fusionsvertrag. Als Grund hierfür wurden Wachstumsbedenken genannt. «Die Vereinbarung hat nicht die erforderliche Anzahl von Stimmen erhalten, um die Fusion mit Zoom zu genehmigen», hiess es in einer Stellungnahme des Konzerns. Five9 wird nun weiterhin als eigenständiges, börsennotiertes Unternehmen agieren. Zoom und Five9 hatten jeweils die Möglichkeit den Fusionsvertrag zu kündigen, falls die Aktionäre nicht einer Fusion zustimmen würden. Beide Parteien hatten am 16. Juli 2021 den Vertrag unterschrieben.
Donnerstag, 30. September 2021
Abgang des DACH-Chefs bei N26
Georg Hauer leitete bei N26 seit dem Frühjahr 2019 die Geschäfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Nun gab der DACH-Chef der deutschen Mobile-Bank seinen Abgang bekannt. Er wechselt zum in München ansässigen Anti-Geldwäscherei-Fintech Hawk AI. Laut einer Mitteilung übernimmt er dort per Anfang November die Doppelrolle des COO und CFO.
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TikTok mit mehr als einer Milliarde Nutzer
Die Video-App TikTok hat die Marke von einer Milliarde, mindestens einmal im Monat aktiver Nutzer geknackt. Die Firma, die zum chinesischen Konzern Bytedance gehört, gab den Meilenstein in einem Blogeintrag bekannt. TikTok untermauert damit seine Position als einzige Online-Plattform mit globaler Reichweite, die nicht aus den USA stammt. TikTok macht inzwischen sogar YouTube Konkurrenz: Handy-Nutzer in den USA und in Grossbritannien verbringen inzwischen mehr Zeit auf TikTok als auf YouTube, das hat eine aktuelle Studie des Mobile-Analytics-Unternehmens App Annie ergeben.
Mittwoch, 29. September 2021
24 Informatik-Studierende an der Universität St. Gallen
24 Studentinnen und Studenten absolvieren das erste Masterstudium in Informatik an der Universität St. Gallen (HSG). Die School of Computer Science gehört zu den im Kanton St. Gallen laufenden Anstrengungen gegen den Fachkräftemangel. Mit dem Auftakt zum Herbstsemester 2021 hat auch der erste Masterstudiengang in Informatik an der HSG begonnen. Für das neue Angebot der School of Computer Science haben sich 24 Studentinnen und Studenten eingeschrieben, wie die HSG-Kommunikation am Dienstag mitteilte. Im Herbst 2022 wird der erste Informatikstudiengang auf Bachelorstufe starten.
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N26 zahlt Millionenstrafe wegen mangelhafter Geldwäsche-Bekämpfung
Die deutsche Smartphone-Bank N26 muss wegen einer mangelhaften Geldwäsche-Bekämpfung eine Millionenstrafe an die Finanzaufsicht Bafin zahlen. Das teilte die deutsche Aufsichtsbehörde nun mit. Dem Berliner Start-up war vorgeworfen worden, nicht entschieden genug Verdachtsfällen nachgegangen zu sein. Damit habe die Bank gegen das Gesetz über das Aufspüren von Gewinnen aus schweren Straftaten verstossen. N26 räumte ein, man habe in den Jahren 2019 und 2020 «weniger als 50 Geldwäscheverdachtsmeldungen» verspätet bei der Bafin eingereicht. Das Bussgeld in Höhe von 4,25 Millionen Euro sei im Juni fristgerecht bezahlt worden, teilte die Bank mit. Nach Angaben der Bafin ist der Bussgeldbescheid seit dem 15. Juli rechtskräftig.
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Ford-Chef: Elektronik-Engpässe noch bis Ende 2022
Ford stellt sich darauf ein, dass die Autobranche noch lange unter der Halbleiter-Knappheit leiden wird. «Ich denke, man kann mit Sicherheit sagen, dass uns voraussichtlich bis Ende kommenden Jahres wichtige Elektronik-Teile fehlen werden», sagte Ford-Chef Jim Farley am Dienstag im TV-Sender CNBC. Der US-Autoriese gehört zu den Herstellern, die zuletzt besonders schwer von den Engpässen betroffen waren. Die Autobranche wird besonders schwer von den Halbleiter-Engpässen getroffen. Ein Grund ist, dass die Geschäfte mit ihr wegen relativ niedriger Stückzahlen für die Chipkonzerne weniger lukrativ sind als beim Verkauf an grosse Elektronikkonzerne. Auslöser der Halbleiter-Knappheit war unter anderem die erhöhte Nachfrage nach Notebooks und anderen Elektronikprodukten in der Corona-Krise. Aber auch generell brauche jede Industrie mehr Chips, betonte die Chefin des Prozessor-Spezialisten AMD, Lisa Su, bei einem Konferenz-Auftritt. Erschwerend kam hinzu, dass Chiphersteller in den vergangenen Jahren ihre Kapazitäten bei einigen Halbleiter-Arten angesichts zunächst schwacher Nachfrage zurückgefahren hatten und diese jetzt nicht wieder schnell aufstocken können. Zugleich wird gerade massiv in neue Chip-Kapazitäten investiert - es dauert aber oft Jahre, bis sie Früchte tragen
Dienstag, 28. September 2021
Oppo und Sunrise-UPC bringen 5G-Router
Sunrise-UPC lanciert zusammen mit Oppo einen WLAN-Router, der das 5G-Mobilfunknetz nutzt. Der 5G CPE T1a kostet 379 Franken und ist ab sofort erhältlich. Der Router ist laut Angaben des Herstellers mit dem Qualcomm-Snapdragon-X55-5G-7nm-Chipsatz ausgestattet, der die 5G- in WiFi-6-Signale konvertiert und theoretisch Download-Raten von 4,1 Gigabit pro Sekunde ermöglichen soll. Das Handling ist gemäss Pressemitteilung simpel: Anwenderinnen und Anwender sollen das Gerät einfach an die Stromversorgung anschliessen können und eine 5G-fähige SIM-Karte einsetzen, schone stehe das WLAN zur Verfügung, das sich dann mit Laptops, Tablets, Mobiltelefonen und weiteren Smart Devices nutzen lässt.
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Autos auf Halde - Chipmangel verzögert Auslieferung
Die Versorgungskrise bei Halbleitern führt bei grossen Auto- und Nutzfahrzeugherstellern zu ungewohnten Abläufen in der Produktion. Unternehmen sind gezwungen, unfertige Modelle erst einmal abzustellen, um sie dann später nachrüsten und ausliefern zu können. Beim Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck beispielsweise gibt es einen erheblichen Bestand an produzierten Lkw, bei denen wesentliche Teile noch fehlen, wie ein Sprecher erklärte. Europas Branchenführer Volkswagen nutzt ebenfalls die Möglichkeit, Fahrzeuge zunächst unfertig zu bauen, um sie nachzurüsten, sobald die entsprechenden Halbleiter und Bauteile verfügbar sind. Auch die wirtschaftlichen Folgen des Halbleitermangels lassen sich mittlerweile beziffern: Der gesamten Autoindustrie könnten 2021 laut einer Schätzung der Beratungsfirma Alix Partners Einnahmen von gut 210 Milliarden US-Dollar entgehen.
Montag, 27. September 2021
Der Kanton Schaffhausen soll eine neue Website bekommen
Der Kanton Schaffhausen hat im März 2019 seine neue Website aufgeschaltet. Trotz zwischenzeitlicher Verbesserungen hält die Kritik daran an: Die Bedienung sei nicht benutzerfreundlich und die Suche liefere willkürliche Ergebnisse. Der Kantonsrat hat daher am Montag das Postulat «Neue Webseite so schnell wie möglich» der AL mit 39 zu 9 Stimmen an die Regierung überwiesen. Die Website sei ein grosses Ärgernis, sagte Matthias Frick (AL). Sie sei nicht intuitiv und nicht logisch. Der aktuelle Zustand sei unhaltbar und man könne diesen nicht einfach aussitzen. Ähnlich sahen dies auch die meisten anderen Kantonsrätinnen und Kantonsräte. Auch der Regierungsrat hat den Handlungsbedarf erkannt und erklärte, er stehe dem Postulat positiv gegenüber.
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Twitter führt «Trinkgeld»-Funktion weltweit ein
Twitter führt die Funktion, mit der Nutzer die Betreiber ihrer Lieblingsprofile unterstützen können, nach einem Testlauf weltweit ein. Die Accounts, die bereit sind, solches «Trinkgeld» zu empfangen, erkennt man an einem Banknoten-Symbol neben dem «Follow»-Button. Die Funktion werde zunächst auf dem iPhone eingeführt und solle in einigen Wochen auch für Geräte mit dem Google-System Android folgen, gibt Twitter bekannt. Der Kurzmitteilungsdienst wickelt die Überweisungen dabei nicht selber ab, sondern lässt die Profile Zahlungsdienstleister einbinden, zu denen die Nutzer dann weitergeleitet werden. Die Zahlungen sind auch in Kryptowährungen wie Bitcoin möglich.
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Apple will «Fortnite» vorerst nicht wieder in App Store lassen
Apple will das populäre Online-Spiel «Fortnite» erst dann wieder in seinen App Store lassen, wenn der Rechtsstreit mit der Entwicklerfirma Epic Games komplett abgeschlossen ist. Der iPhone-Konzern lehnte eine Bitte um die Wiederaufnahme ab, wie aus einem vom Epic-Chef Tim Sweeney veröffentlichten Brief hervorgeht. Apple verwies darin unter anderem auf das vorherige «doppelzüngige» Verhalten von Epic. In dem seit über einem Jahr andauernden Streit zwischen Apple und Epic hatte es vor zehn Tagen das erste Urteil gegeben. Eine Richterin in Kalifornien entschied unter anderem, dass Apple im Recht war, Epic und «Fortnite» aus dem App Store zu verbannen.
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