AWS Backup
21.01.2019, 11:30 Uhr
Amazon Web Services lanciert eigene Backup-Lösung
AWS hat eine hauseigene Lösung zur Datensicherung an den Start gebracht. Die Amazon-Tochter macht damit Anbietern von Backup-Services Konkurrenz.
Amazon Web Services (AWS) hat mit «Backup» eine hauseigene Datensicherungs-Lösung für seine Kunden lanciert. Anwender von AWS-Cloud-Services sollen mit dem Dienst die Möglichkeit erhalten, automatische Sicherungen von DynamoDB-Tabellen, EBS-Volumes (Elastic Block Store), EFS-Dateisystemen (Elastic File System), RDS-Datenbanken (Relational Database Service) sowie Storage-Gateway-Volumes einzurichten. Letztere sollen ausserdem zur Sicherung lokaler Daten dienen. Die Unterstützung weiterer AWS-Services soll laut Angaben von Amazon in Zukunft folgen.
Mit der neuen Lösung will der Anbieter seinen Kunden innerhalb der Cloud-Plattform einen zentralen Ort für die Verwaltung von Backups bieten, wie es in einer Mitteilung heisst. So könnten Anwender in der AWS Management Console beispielsweise Richtlinien definieren, wie oft Backups erstellt und wie lange diese danach aufbewahrt werden sollen. Die Richtlinien würden anschliessend den gewünschten AWS-Ressourcen zugewiesen, während «Backup» etwa automatisch Sicherungsaktionen plane und ihre Aufbewahrungsdauer verwalte.
AWS tritt Partnern auf die Füsse
Nicht besonders begeistert vom neuen Angebot sind jene Unternehmen, die eigene Backup-Dienste für AWS führen – beispielsweise Acronis, Commvault oder auch Veeam. Ein unabhängiger Anbieter sagte gegenüber «The Register», er sei «enttäuscht» darüber, dass Amazon eine hauseigene Backup-Lösung lanciert habe. Wer nun einen AWS-Dienst einrichte, könne vom gleichen Anbietern nun auch das Tool zur Datensicherung beziehen – für User ein attraktives Angebot, wie er meint.
Die komfortable Lösung dürfte bei den Anwendern gut ankommen, davon geht auch «The Register» aus. Dennoch gibt es auch Nachteile: Gemäss einem Anbieter sei es etwa nicht möglich, mit dem Tool AWS-Workloads nach Azure zu verschieben. Bei einigen Drittanbietern bestehe diese Möglichkeit hingegen. In diesem Zusammenhang warnt er deshalb insbesondere in Multi-Cloud-Umgebungen vor einem Vendor-Lock-In.