Apple enttäuscht Börse mit Umsatzprognose
Das Weihnachtsquartal
Für das Weihnachtsquartal stellte Apple ein Umsatzplus von maximal gut fünf Prozent auf 93 Milliarden US-Dollar in Aussicht. Analysten hatten mit mehr gerechnet, unter anderem, da Apple mehr teurere Geräte im Angebot hat als vor einem Jahr. So kommen demnächst neue Modelle des Laptops MacBook Air und des iPad Pro in den Handel. Zugleich wird seit Kurzem ein weiteres Apple-Telefon verkauft – das iPhone XR, das einige hundert US-Dollar beziehungsweise Euro günstiger ist als die XS-Modelle.
Einige Marktbeobachter glaubten schon, Apple könne in diesem Weihnachtsgeschäft die Marke von 100 Milliarden US-Dollar Umsatz in einem Quartal knacken. Die Enttäuschung über die Prognose liess die Aktie im nachbörslichen Handel am Donnerstag um mehr als vier Prozent fallen. Nach der Ankündigung zu den Absatzzahlen weitete sich das Minus auf mehr als sechs Prozent aus. Zwischenzeitlich könnte der Börsenwert von Apple mit einem Kursverlust von über sieben Prozent auch unter die im August erreichte Marke von einer Billion US-Dollar gefallen sein. Angesichts der laufenden Aktienrückkäufe wird der aktuelle Börsenwert aber erst ermittelt werden können, wenn Apple demnächst die neue Zahl ausstehender Anteilsscheine nennt.
Finanzchef Maestri begründete die Umsatzprognose unter anderem mit dem teuren US-Dollar. Die ungünstigen Wechselkurse würden die Umsätze bei der Umrechnung in die US-Währung um rund zwei Milliarden US-Dollar drücken, prognostizierte er. Zum anderen sei Apple nicht sicher, ob es bei einigen Geräten nicht Lieferengpässe geben könnte – und zudem könnten wirtschaftliche Turbulenzen in Schwellenländern das Geschäft bremsen.
Im vergangenen Vierteljahr bescherte der Start des neuen iPhone XS Apple noch einen kräftigen Sprung bei Umsatz und Gewinn. Der Konzern verdiente 14,1 Milliarden US-Dollar – rund 32 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Umsatz stieg dabei im Ende September abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal um ein Fünftel auf 62,9 Milliarden US-Dollar.
Geschäft mit Mac-Computern
Auch das Geschäft mit Mac-Computern machte die teureren Pro-Modelle profitabler. Bei den Stückzahlen gab es im Jahresvergleich zwar einen Rückgang um zwei Prozent auf 5,3 Millionen Geräte – aber der Umsatz legte um drei Prozent auf 7,4 Milliarden US-Dollar zu.
Beim iPad gab es den gegenteiligen Effekt: Die Stückzahlen sanken um moderate 6 Prozent – aber der Umsatz sackte nach dem Start eines attraktiveren günstigen Modells noch stärker um 15 Prozent ab. Solche Details wird man künftig nicht mehr erfahren: Apple will nur noch die addierten Umsätze des Geräte-Geschäfts sowie die Kosten veröffentlichten.
Das Service-Geschäft, in dem unter anderem Erlöse aus dem Streaming-Dienst Apple Music, dem App-Download oder dem Online-Speicherdienst iCloud verbucht werden, steigerte den Umsatz im vergangenen Quartal um 31 Prozent auf 9,98 Milliarden US-Dollar.