Gastbeitrag
11.06.2021, 08:00 Uhr
Ein gemeinsamer Weg für die Zukunft
Die Covid-19-Pandemie hat gezeigt: Fachkräfte arbeiten auch zu Hause produktiv und Kommunikation funktioniert über digitale Wege. Unternehmen sollten mit diesen Erfahrungen und den Wünschen der Mitarbeitenden jetzt anfangen, die Zukunft zu planen.
Der Autor: Michael Gubelmann ist Country Manager Schweiz bei Citrix. www.citrix.ch
(Quelle: Citrix AG)
Letztes Jahr im März wurden viele Angestellte fast über Nacht zum Arbeiten nach Hause geschickt. Was als Notlösung begann, ist in vielen Unternehmen immer noch Alltag. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, passende Geräte und die technische Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, haben die Führungskräfte inzwischen gute Lösungen gefunden, um ihren Mitarbeitenden die Arbeit im Home Office so einfach wie möglich zu machen.
Dank neuer Tools für die Arbeit im digitalen Raum, Kollaboration und Kommunikation schreitet die digitale Transformation in hohem Tempo voran.
Flexible Arbeitsmodelle werden bleiben
Ein Vorurteil über das Home Office haben die letzten Monate entkräftet: dass Fachkräfte zu Hause weniger arbeiten. Tatsächlich haben in einer aktuellen Citrix-Umfrage unter Schweizer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern (vgl. Kasten) mehr als drei Viertel (78 Prozent) angegeben, dass sie mindestens genauso lange arbeiten wie im Büro.
Durch den Wegfall des Pendelns konnten sie allerdings mehr Zeit mit der Familie verbringen (17 Prozent), Schlaf nachholen (16 Prozent) oder Aufgaben im Haushalt erledigen (14 Prozent). Daher verwundert es nicht, dass sich mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) in Zukunft ein hybrides Arbeitsmodell wünscht, das ihnen erlaubt, zu Hause und im Büro zu arbeiten.
Auf Wünsche eingehen
Unternehmen sollten bei ihren Zukunftsplanungen auf diesen Wunsch eingehen, statt auf die Rückkehr zur Präsenzarbeit zu bestehen. Dies wäre auch ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber ihren Fachkräften, die gezeigt haben, dass sie im Home Office produktiv arbeiten.
Darüber hinaus müssen Unternehmen sich auch bewusst werden, dass viele Arbeitnehmende künftig flexible Arbeitsmodelle von ihnen erwarten werden. Unter den Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmern glaubten 85 Prozent, dass Arbeit im Home Office nach der Krise häufiger vorkommen wird. Und nicht nur das: 40 Prozent stimmten auch der Aussage zu, dass sie in Zukunft bei einem Jobwechsel nur eine Rolle annehmen würden, bei der flexibles Arbeiten eine Option ist.
Die Unternehmenskultur weiterentwickeln
Dabei stellt sich aber nicht nur die Frage, wo man in Zukunft arbeiten darf, sondern auch wann. Vor allem Eltern mussten während der Covid-19-Pandemie ihre Arbeit oft in der Frühe oder in den Abendstunden erledigen. Aber es gibt auch Menschen, die sich Abweichungen von den üblichen Arbeitszeiten wünschen, weil sie beispielsweise später am Tag besser arbeiten können oder nachmittags ihre Kinder bei den Hausaufgaben unterstützen möchten. Führungskräfte sollten sich entsprechend überlegen, wie weit sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dabei entgegenkommen können.
Durch solche Möglichkeiten lässt sich die Unternehmenskultur verbessern. Gerade die letzten Monate haben Arbeitnehmern verdeutlicht, wie stark sich die Arbeit auf ihr Wohlbefinden auswirkt. Daher wünschten sich auch 89 Prozent der Befragten eine Unternehmenskultur, die psychisches und physisches Wohlbefinden fördert. In dem Balanceakt zwischen Privat- und Arbeitsleben während der Pandemie fühlten sich immerhin 41 Prozent von ihrem Vorgesetzten unterstützt. Jedoch hat fast jeder Dritte (30 Prozent) eine Verschlechterung der Unternehmenskultur wahrgenommen. Führungskräfte sollten die Gründe dafür identifizieren und Massnahmen für einen positiven Wandel ergreifen.
Gemeinsam Massnahmen für die zukünftige Arbeitswelt treffen
Die Covid-19-Pandemie hat die Arbeitswelt massiv auf den Kopf gestellt und manche Veränderungen werden voraussichtlich dauerhaft bestehen bleiben. Für Unternehmen ergibt sich dadurch die Möglichkeit, genau zu überlegen, wie sie sich in Zukunft aufstellen wollen: Wie viel Flexibilität wollen sie bei Arbeitsort und Arbeitszeiten erlauben? Wie können sie ihre Mitarbeitenden besser bei der Work-Life-Balance unterstützen?
Die Umfrage zeigt, dass Fachkräfte klare Vorstellungen haben, wie die Arbeitswelt künftig aussehen sollte. Es liegt gleichermassen an den Arbeitgebern und Arbeitnehmern, die Zukunft auf eine Art zu gestalten, dass eine positive Arbeitsumgebung entsteht, die produktives Arbeiten und das Miteinander fördert.
Studie
One Year on …
Citrix befragte für die Studie «One Year on …» 3750 Büromitarbeitende aus Grossbritannien, Frankreich, Deutschland, der Schweiz und der Niederlande bezüglich ihrer Erfahrungen während einem Jahr Heimarbeit. Die Umfrage wurde im Februar 2021 durchgeführt. tinyurl.com/2c74rkx6
Autor(in)
Citrix Schweiz