Open Banking
12.11.2020, 12:08 Uhr
UBS lanciert Multibanking
Die Mehrheit der Schweizer KMU besitzt Konten bei mehr als einer Bank. UBS bindet künftig die Fremdkonten in ihr E-Banking ein und erlaubt auch Zahlungen bei anderen Banken.
Im «UBS Multibanking» führen Firmenkunden auch Zahlungen auf Konten bei Drittbanken aus
(Quelle: UBS)
Die Grossbank UBS lanciert Anfang nächsten Jahres ihr erstes Open-Banking-Angebot. Schweizer Firmenkunden können dann ihre Konten bei anderen Banken in das E-Banking der UBS einbinden lassen. Wie Andy Kollegger, Head Corporate Clients International bei UBS, an einem virtuellen Medienanlass sagte, erlaube das «Multibanking» einen Überblick über den Finanzstatus eines Kunden. Alleinstellungsmerkmal der Lösung sei die Möglichkeit, auch Zahlungen auf Drittkonten auszuführen.
Das «UBS Multibanking» würde kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Schweiz den Zugang zu Technologie gewähren, die sich sonst nur Grosskonzerne leisten können, ergänzte Markus Meyer, Head CIC Products bei UBS. Hinter der Lösung stünden etablierte Standards und Technologien, die sonst von Buchhaltungssystemen wie SAP verwendet werden. Die Fremdkonten werden via den Schnittstellenformate EBICS oder Swift bei UBS eingebunden. Beide würden dann auch Zahlungen erlauben. Das Implementieren dieser Zusatzfunktion habe mehr Zeit erfordert, weshalb die UBS erst jetzt mit dem Multibanking-Angebot auf den Markt kommt, sagte Meyer. Zum Beispiel CIC, Credit Suisse und Valiant sind mit ihren Multibanking-Angeboten bereits online, ebenfalls mit EBICS respektive Swift.
Das Datenaustauschformat EBICS werde nach den Worten Meyers von rund 30 Schweizer Banken sowie Instituten in Deutschland, Österreich und teilweise Frankreich unterstützt. alle anderen Banken liessen sich via Swift in das «UBS Multibanking» einbinden. Die Kunden könnten zwischen einem «Basispaket» mit drei Schweizer EBICS-Banken (10 Franken pro Monat) oder einem «Premiumpaket» (25 Franken pro Monat) mit zehn Schweizer, deutschen, französischen und österreichischen EBICS-Banken wählen. In den Gebühren seien die Kosten für Zahlungen schon enthalten, so der Experte. Für das Einbinden von Swift-Banken müssten individuelle Preise vereinbart werden.