Radicant
23.04.2021, 11:09 Uhr
BLKB gründet digitalen Finanzdienstleister
Die Basellandschaftliche Kantonalbank macht vorwärts beim Aufbau einer digitalen Finanzdienstleistungstochter. Radicant soll im nächsten Jahr durchstarten, die Leitung der Firma übernimmt ein Schweizer Fintech-Gründer.
Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) hat die Vorbereitungen für die Gründung einer digitalen Finanzdienstleistungstochter abgeschlossen. Diese soll 2022 unter dem Namen «Radicant» an den Start gehen. Anbieten will sie personalisierte Finanzberatung und nachhaltige Finanzlösungen, wie die Kantonalbank am Donnerstag mitteilte. Die Leitung übernimmt Anders Bally und seinen Sitz wird der schweizweit tätige BLKB-Ableger in Zürich haben.
Die BLKB hatte bereits Ende letzten Jahres angekündigt, eine digitale Finanzdienstleistungstochter aus der Taufe zu heben. Diese Pläne wurden nun konkretisiert. «Radicant ist eine einmalige Möglichkeit, nicht nur die Technologie eines Finanzinstituts neu zu definieren, sondern auch mehr Transparenz in nachhaltige Anlagemöglichkeiten zu bringen», wird Firmenchef Bally zitiert. Dabei werde der Einbezug der UNO-Ziele für nachhaltige Entwicklung eine wichtige Rolle spielen.
Sentifi-Gründer als Chef
Der Radicant-Chef Bally ist kein klassischer Banker. Bekannt geworden ist er als Gründer des Big-Data-Startups Sentifi, das Finanzunternehmen bedient. Laut Communiqué bringt er nicht nur einen bald 30-jährigen Leistungsausweis im Aufbau von Unternehmen mit, sondern verfügt auch über weitreichendes Wissen in den Bereichen nachhaltige Geldanlagen.
Als Finanzchef wird Roland Kläy für das Finanz- und Risikomanagement bei Radicant verantwortlich sein. Er war zuletzt als Risikoverantwortlicher bei der Aargauischen Kantonalbank tätig. Weitere Geschäftsleitungsmitglieder würden in den kommenden Monaten rekrutiert. Verwaltungsratspräsident von Radicant ist Marco Primavesi, Bankrat bei der BLKB. Stefan Mühlemann, Gründer und Verwaltungsratspräsident von Loanboox, ist Verwaltungsrat. BLKB-Risikochef Michel Degen wird per sofort weiteres Verwaltungsratsmitglied. Entgegen den früheren Ankündigungen ist dagegen der abtretende BLKB-Finanzchef Herbert Kumbartzki nicht dabei - er geht Ende Juli 2021 in Pension.