12.03.2013, 13:20 Uhr
Holcim partnert und schweigt
Der Baumaterialhersteller Holcim setzt auf Google Apps. Entscheidende Details zur Vereinbarung und zu seiner IT-Infrastruktur verrät der Konzern allerdings nicht.
Am Dienstag verkündete Google in seinem Zürcher Hauptsitz die Zusammenarbeit mit Holcim. Die weltweit operierenden Betonmischer entschieden sich für «Google Apps for Business» und zügeln damit E-Mail, Kalender, Textverarbeitung etc. zum amerikanischen Anbieter. Konzern-CIO Khushnud Irani verspricht sich von diesem Schritt einen schnelleren Informationsaustausch innerhalb des Unternehmens, höhere Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt bei jungen Talenten, verbesserte Zusammenarbeit zwischen IT und Business sowie die Vereinheitlichung der hauseigenen IT-Infrastruktur. Nach einer rund zweijährigen Evaluationsphase kam Holcim zum Schluss, dass Google Apps for Business kein Sicherheitsrisiko darstelle, obwohl der Anbieter es ausschliesst, dass Unternehmen eigene Server einsetzen. Alle Daten werden irgendwo auf der Welt in einem Google-Rechenzentrum gespeichert. Die Auslieferung des Diensts beginnt in diesem Sommer und dauert die nächsten zwei bis drei Jahre an. Zum Handkuss kommen als erstes die Region UK sowie der Hauptsitz in Zürich, berichtet Khushnud Irani.
Viele offene Fragen
Mehr als in der offiziellen Pressemitteilung steht, liess sich aber weder dem Google-Vertreter Michael Korbacher noch Holcim-CIO Irani entlocken. Offiziell kostet Google Apps for Business 40 Euro pro Nutzer und Jahr. Bei 40'000 IT-Anwendern bei Holcim würde das jährliche Kosten von umgerechnet knapp zwei Millionen Franken verursachen. Eine Bestätigung dieses Betrags blieb jedoch aus. Ebenso wenig erzählte Irani, welche anderen Anbieter evaluiert wurden, welche Produkte und Dienste bei Holcim heute im Einsatz sind oder ob parallel zu Google Apps nach Komplettierung des Rollouts noch mit weiteren Anbietern zusammengearbeitet wird. Beide Parteien bestätigten, dass diese Verschwiegenheit kein Bestandteil der Zusammenarbeit ist.