01.06.2012, 14:50 Uhr
Google reicht EU-Beschwerde gegen Microsoft-Nokia ein
Die Microsoft-Nokia-Partnerschaft im Smartphone-Bereich passt Google nicht mehr. Darum hat der Suchmaschinist nun eine Kartellbeschwerde in der EU eingereicht.
Google hat in der EU eine Kartellbeschwerde gegen die Microsoft-Nokia-Partnerschaft eingereicht, berichtet das Wall Street Journal. Als Grund gibt Google an, die beiden anderen Firmen würden Drittfirmen benutzen, um Patente zu erwerben die sie selber aufgrund getätigter Abmachungen nicht kaufen dürfen. Damit würde Android geschwächt und so eine Wettbewerbsverzerrung entstehen. Im Fokus der Klage steht die Firma Mosaid Technologies, mit der Microsoft-Nokia eine Partnerschaft eingegangen sein soll. Und warum? Mosaid hat in diesem Jahr Core Wireless gekauft. Die hielten 2000 Patente, welche ursprünglich von Nokia stammten und nun gegen Google eingesetzt werden könnten. «Nokia und Microsoft konspirieren, um die Anwenderkosten für mobile Endgeräte zu erhöhen, indem sie sich Patente sichern, welche sie gemäss Versprechungen nicht halten dürften», sagte ein Google-Sprecher in einem Statement. Der Suchmaschinist hat also Angst, dass sich Android-Geräte für den Kunden verteuern würden, weil Google für Patente mehr bezahlen muss. Dadurch würden die Käufer in Richtung günstigere Nokia-Geräte abwandern, die mit Windows-Software betrieben werden. Völlig abwegig ist die Sorge nicht, denn Mosaid-CEO John Lindgren hat bereits angekündigt: «Dies (das Core-Wireless-Paket) ist eines der stärksten Patent-Portfolios, das auf dem Markt verfügbar ist – und wir haben die Möglichkeit damit viel Geld zu verdienen.» Aber bisher gab es noch nicht eine einzige Patentklage gegen Google von Mosaid, die Erfolgschancen vor der EU-Wettbewerbskommission sind also wohl nicht allzu hoch. Nokia und Microsoft sind im Januar 2011 eine strategische Partnerschaft bei Smarphones eingegangen (Computerworld.ch berichtete). Seither setzen die Finnen auf Windows Phone 7 als Betriebssystem und kooperieren mit Microsoft auch in Sachen Geräte-Entwicklung.