Mit Mini-LEDs zum maximalen Bilderlebnis 24.06.2024, 10:10 Uhr

Smart-TV Samsung Neo QLED QN900D im Test

Dank 8K-Auflösung zu neuen Bilder-Sphären? Computerworld hat das brandneue Neo-QLED-65-Zoll-Modell mit Mini-LEDs und aktuellem KI-Prozessor der neusten Generation getestet.
Der QN900D ist das TV-Spitzenmodell mit 8K-Auflösung
(Quelle: Samsung)
Aushängeschild des neuen 2024er-Modells, das mit einer Bilddiagonalen von 65 Zoll (Bilddiagonale: 163 cm) aufwartet, ist zweifelsohne seine 8K-Auflösung (7680 x 4320 Pixel). Im Vergleich zu einem 4K-Modell, wie dem ebenfalls neuen S95D-Modell des südkoreanischen Premiumhersteller, verdoppelt Samsung damit die Genauigkeit der Displayanzeige – zumindest rechnerisch. Die Gretchenfrage: Was bleibt tatsächlich von dieser enormen Präzision unter Praxisbedienungen eigentlich übrig?

8K-Bilder mit Köpfchen

Samsungs NQ8-AI-Gen3-Chip sorgt für den intelligenten Bildauf des 8K-TVs
Quelle: Samsung

Der Reihe nach: Für den Bildaufbau ist bei dem smarten Mini-LED-TV die Samsung-Eigenentwicklung, der Neural-Quantum-8K-AI-Gen3-Prozessor zuständig, der mithilfe seiner KI-Algorithmen fortwährend das Bild überprüft und so verbessern will. Einer der wohl wichtigsten Bestandteile des Prozessors sind seine 512 neuronalen Netzwerke, um damit auch einen (gestreamten) Film von seiner niedrigeren Auflösung (HD, Full HD oder 4K) auf die native 8K-Auflösung des Smart-TVs (7680 x 4320) zu hieven. Dazu gesellen sich zwei weitere Helfer für ein gestochen scharfes und präzises Bild: Mit der Real-Depth-Enhancer-Pro-Funktion sollen Bilder an Tiefe gewinnen, die Quantum-Matrix-Technology steuert die verbauten Min-LEDs präzise an, wovon wiederum die hellsten und dunkelsten Bildbereiche im aktuell dargestellten Bild profitieren und so für mehr Detailreichtum sorgen.

Bildschirm: spiegelanfällig, aber hell

Samsung QN900D: spiegelanfällig
Quelle: PCtipp
Ein Wehrmutstropfen, der sich beim Testen herausstellte, ist die Display-Spiegelanfälligkeit des Modells. Samsung will bei dem Modell nach eigene Angaben Reflexionen minimiert haben, in der Praxis zeigt sich aber leider ein spiegelanfälliges Bild, gerade bei Umgebungen mit seitlicher Sonneneinstrahlung. Hier hat uns die Lösung bei Samsungs ebenso neuem OLED-S95D-Modell deutlich besser gefallen. Bei der Lichtausbeute zeigt sich das QN900D-Modell wieder von der Sahneseite: Mit gemessenen 2’209 nits (entspricht Candela pro Quadratmeter) scheint derzeit kein anderer Smart-TV heller. Und auch bei den Schwarzwerten gibt es sichtbare (!) Verbesserungen, obschon sie auch bei diesem Modell nicht an die eines OLEDs heranreicht. Hier spielt die Technologie immer (noch) ihre Vorteile aus. Hier direkt im Anschluss können Sie ich direkt über Samsungs neue 2024er-Spitzenmodelle, den S95D (hier gehts zum Computerworld-Test) und QN900D per Samsung-Video informieren.
Die Bildwiederholrate des QN900D liegt nativ bei 100 Hz, kann aber mithilfe der integrierten «Motion-Xcelerator»-Funktion bis maximal 240 Hz hochdrehen, was bei schnellen Bewegungen von Vorteil ist – etwa bei Sportübertragungen und Games. Gerade bei den schnellen Bildwechsel zeigt das Panel, was in ihm steckt. Unseren Testparcours (Test-Videos, schnelle Bildwechsel etc.) bestand der Fernseher mit Bestnoten. Eine Galavorstellung.

Verbindungsweltmeister: die One-Connect-Box

Samsung QN900D: die One-Connect-Box
Quelle: PCtipp
Grandios einfach ist die Konnektivität. Sie wird über die bekannte One-Connect-Box sichergestellt. Die Box wird dazu hinter dem TV angebracht und nimmt mit nur einem einzigen Kabel sämtliche Signale für Video und Audio entgegen. Zur Arretierung kann das Gerät direkt mit dem massiven Eisenstandfuss arretiert werden, oder schlicht nebendran aufgestellt werden. Schön: Samsung liefert dazu zwei Kabel, je ein langes und kurzes, mit. Zusätzlich liefert Samsung noch ein Plastikhaube mit, um den Kabelschacht damit zu verkleiden und damit selbst das einzige Kabel verschwinden darunter verschwinden zu lassen.
Zum Aufbau: Wir haben schon viele Samsung-TVs getestet! Was wir aber sagen, keiner gleicht dem anderen, wenn es um den Aufbau, speziell das Anbringen des entsprechenden standfusse s geht. Es ist immer wieder eine Art Wundertüte, wie Samsung seinen TV den nötigen Stand gibt. Im Fall des QN900D gibt es gar keine Schrauben. Samsungs Arretierung des massiven Standfuss läuft per Klicksystem ab. Und das ist nicht immer ganz einfach umzusetzen, da die Aufbauanleitung eine Tick zu skizzenhaft ist. Grob gesagt: Das Klicksystem respektive der Fuss, der dem Bildschirm den nötigen Halt gibt, besteht aus drei Metallteilen, die ineinander einrasten, und so den Pflock mit Display verankern. Aufgrund der Masse und Grösse empfiehlt es sich sowieso das Gerät, wenn möglich, zu zweit aufzubauen. Falls was nicht passt, sehen vier Hände (!) im Normalfall immer mehr als zwei. Zurück zum Display: Aufgrund des edlen Infinity-Air-Design mit seinem fast «zarten» Rahmen sowie ultradünnen Bildschirm ist das Gerät ein echter Hingucker.
Samsung QN900D: Aufbau ohne Schrauben
Quelle: PCtipp
Ganz praktisch bringt der Neo-QLED-TV die Integration von Smartphones mit sich. Wir haben gleich nach dem Einschalten und der Inbetriebnahme des Gerätes (nach Eingabe der Sprache und Land), den Smart-TV mithilfe des Testsmartphones Samsung S23 Ultra personalisiert. Ausserdem bietet das Gerät auch für Samsungs «SmartThings»-App die nötige Unterstützung, etwa wenn man den Fernseher via Smartphone als Universalfernbedienung oder Gaming-Controller umfunktionieren will. Zudem können auch via Smart-Things-Apps Informationen über das Heimnetzwerk bis hin zum aktuellen Wetter ausgelesen und angezeigt werden.

Upscaler, Betriebssystem und Fazit

Samsung QN900D: Bild-Test 1, Full-HD-Auflösung
Quelle: PCtipp
8K-Upscaler fürs Spitzenbilder:
Weiteres herausragendes Merkmal ist die verbaute AI-Upscaler-Pro-Technologie. Wir haben im Test HD-, Full-HD und 4K- mit nativen 8K-Filmsequenzen verglichen. Unser Resultat: Selbst HD-Filme sehen auf dem 8K-Panel bereits sichtbar verbessert aus. Richtig top sind dagegen Full-HD- (1920 x 1080) und 4K-Streams (3840 x 2160). Gerade bei Entfernung von 1 bis 2 Meter zeigte sich im Test, wie gut Samsung mittlerweile die Upscaling-Technologie im Griff hat. Daumen hoch.
Samsung QN900D: Bild-Test 2, ein 4K-Bild
Quelle: PCtipp
Neben dem aufgewerteten Bild hat der südkoreanische Hersteller aber auch für den möglichst präzisen Klang Künstliche Intelligenz (oder eben englisch «AI» = Artificial Intelligence) verstärkt einfliessen. Mit Hilfe des neuen Active-Voice-Amplifier-Pro (=Verstärker) lässt sich Sprache aus Hintergrundgeräuschen extrahieren, womit vor allem auch Dialoge verständlicher rüberkommen. Object Tracking Sound Pro (OTS Pro, 6.2.4-Kanal-System, 90 Watt) soll für einen positionsgetreuen Sound sorgen. Computerworld hat schon in der Vergangenheit auf die Qualität dieser Soundfunktion hingewiesen. Ausserdem gesellt sich dazu noch das Feature «Adaptive Sound Pro».
Samsung QN900D: Bild-Test 3, ein «HD-ready»-Bild
Quelle: Samsung
Es soll das Klangerlebnis verfeinern und ein Stück realer machen, indem es den Ton an den Inhalt und die vorherrschende Raumakustik anpasst. Dieses Feature kann bereits während der Installation eingebunden werden, benötigt aber auch, darauf sei hier hingewiesen, mehr Strom. Zu den weiteren AI-Funktionen für Bild und Ton der Neo-QLED-Reihe zählen AI-Auto-Game-Mode (Spieleoptimierung), der AI-Customization-Mode (Szenenanpassung auf Basis der Benutzerpräferenzen) und die AI-Energy-Modes (Stromsparmodi). Beim Strom haben wir im Betrieb eine Leistungsaufnahme von bis zu 290 Watt, je nach Bild und Szene gemessen. Im Bereitschaftsmodus haben wir hingegen 55 Watt gemessen.
Samsung QN900D: stringende Menüführung
Quelle: PCtipp

Tizen OS als Schaltzentrale: Dreh- und Angelpunkt ist beim 2024er-TV-Line-up das Samsung-Betriebssystem Tizen OS – wie gehabt. Das Betriebssystem sorgte im Test für eine ruckelfreie Bedienung. Es lehnt sich direkt an die Versionen der Vorgänger-Varianten an. Dazu ist es in Tabellen und Zeilenform aufgebaut, womit sich auch Anwender schnell zurechtfinden, für die Tizen OS noch neu ist. Der Samsung Neo QLED QN900D (65 Zoll) wechselt für einen Strassenpreis von 5499 Franken seinen Besitzer. Tipp: Beim Kauf des Modells im Aktionszeitraum gibt es eine hochwertige Soundbar (Wert: Fr. 899.-) sowie Streaming-Inhalte kostenlos dazu. 
Fazit: Samsungs neuster Neo-QLED-TV setzt nochmals punkto Bildqualität, Ausstattung und Bedienung die Messlatte nach oben. Ein Top-Produkt, zu einem allerdings auch stattlichen Preis.

Testergebnis

Neo-QLED-Bildqualität, Sound, Bedienung, Design, KI-Funktionalität, Upscaler
Stromverbrauch, Aufbau etwas komplex, spiegelt

Details:  65 Zoll, 8k (7680 x 4320), Twin-Tuner (2 x DVB-T2/-S2-/C), 100 Hz, 4 x HDMI 2.1 (4K@240 Hz, max.), 3 x USB, div. KI-Funktionen, OTS+, WiFi, Bluetooth, One Connect Box, 143 x 89 x 27 cm (B x H x T, mit Fuss), Fernbedienung (Photovoltaik), 2 Jahre Garantie

Preis:  Fr. 5499.-

Infos: 


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